Waltershof

Die Einöde Waltershof gehörte zur Gemeinde Mittersthal.

Die Lage

An einer neu ausgebauten Straße zwischen Mittersthal und Unterbuchfeld liegt umgeben von Feldern der Ort Waltershof. Diese Straße wird vom Schwerverkehr von der Autobahn her gern genutzt, die den Deininger Berg vermeiden wollen.

Der Name

Nach Löwenthal, Geschichtsschreiber des Schultheißenamtes Neumarkt, ist der Ursprung von Waltershof Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts anzusetzen. Es sei von Erasmus und Martin, den Truchsessen von Waltersheim erbaut worden. Tatsächlich saßen diese 1486 auf Rothenfels; ob sie auch in Deining Besitz hatten, lässt sich nicht nachweisen.

Aus der Geschichte

Es scheint vielmehr, dass Waltershof viel älter als oben angegeben ist. Denn zu den ersten Ansiedlungen in unserer Gegend rechnet man im allgemeinen Orte mit der Endung -ing, -heim und -hof. So trifft also auf Waltershof die gleiche Annahme wie auf Deining zu, d.h. 6. bis 7. Jhd.n.Chr.

Im Zinsbuch des kurfürstlichen Hofkastenamtes Neumarkt aus dem Jahre 1485 ist Waltershof nicht aufgeführt, doch wird es dort einmal genannt. Dies ist die älteste Erwähnung des Gutes. Eigentlich sind es zwei Höfe, die seit der Einführung von Hausnummern im Jahr 1790 aufgeführt sind.

In der Zeit des 30-jährigen Krieges teilt die Einöde das Schicksal der umliegenden Ortschaften: 1626 Einquartierungen, 1633 nehmen die Schweden das Vieh, Getreide und Einrichtungsgegenstände mit (der Schaden beträgt 400 Gulden), 1648 brennen Soldaten des schwedischen Generals Wrangl ein Haus nieder, die Bewohner leben in Angst und Armut.

Es folgte eine Friedenszeit, bis im August 1796 bei der großen Schlacht um Deining die Einöde zwischen den beiden Angriffslinien Daßwang und Lengenfeld lag. Am 22. August befreite zwar der Sieg des Erzherzogs Karl von Österreich die Gegend von den Franzosen, aber die nachrückenden kaiserlichen Truppen benahmen sich nicht viel besser. (Jahresbericht des Hist. Vereins Neumarkt 1924/26). Seither hat jedoch kein feindlicher Soldat mehr das Gebiet betreten.

Bezüglich der Besitzer werden ab 1500 die Dürnhofer, ab 1597 die Reckel oder Rackl, ab 1718 die Sippl genannt.