Unterbuchfeld

Bis 1. Mai 1978 mit dem Ort Siegenhofen eigene Gemeinde.

Die Lage

Der Ort liegt im Norden von Deining, an der Verbindungsstraße nach Velburg und zur Autobahn. Diese Straße macht eine S-Kurve mitten im Ort, an der ein Parkplatz liegt. Von dort kann man in ein Tal absteigen, in dem der Zellerbach entspringt. Gegenüber führt an der Kirche vorbei die Straße nach Oberbuchfeld.

Der Name

Die Ortsnamensforscher begründen den Namen "Buchfeld" mit einer Siedlung zum Feld oder im Wald, wo Buchen standen. Die erste Erwähnung des Ortes ist im 14. Jhd., wobei aber nicht zwischen Oberbuchfeld, welches weiter im Norden liegt, und Unterbuchfeld unterschieden wird. Es ist immer nur von "Buchfeld" die Rede.

Aus der Geschichte:

1342 Abt Nikolaus zu Waldsassen verkauft den Edelsitz zu Unterbuchfeld an Albert von Wolfstein. Dadurch wurden die Wolfsteiner Besitzer von Buchfeld, später die Pöllinger.

1358 Siegelt Apel der Schweppermann bei einem Verkauf über zwei Höfe bei "Niedernbuchfeld".

1360 Verkauft Konrad der Waffler eine Wiese zu Niederbuchfeld an Johann Hageln im Kloster Kastl.

1370 Die Frauenmesse in Neumarkt besitzt ein Gut in Unterbuchfeld (nach Dr. Ried, Neumarkt)

1376 wird ein Hans von Buchfeld genannt.

1421 Ulrich Lang Prediger in Neumarkt, erwirbt ein Gut in Unterbuchfeld von Heinz Weigel aus Vel- burg.

1427 bestand eine Hieronymusmesse zu Neumarkt, die mit einem Gut in Unterbuchfeld ausgestattet war. Am 27. April gleichen Jahres verkauft Hans Wendel zu Unterbuchfeld einen halben Gulden Herrenzins an die Stiftung "Reiche Almosen" in Neumarkt.

1428 Besitzen Hans Loterbeck und Pfalzgraf Johann Güter in Unterbuchfeld.

1504 Die Nürnberger plündern im Landshuter Erbfolgekrieg Unterbuchfeld. (Dr. Ried)

1542 Die Reformation wird durchgeführt. Nach Überlieferungen wechselten die Orte Unter- und Oberbuchfeld von 1558 bis 1628 sechsmal den Glauben.

Grausame Sachen:

1597 Leonhard Lang von Oberbuchfeld, Zimmermann und Metzger, wird von Jörg Greiß von Unterbuchfeld mit einem Federspieß geschlagen, dass er nach 7 Tagen starb. (Pfarrchronik Deining)

1602 Ein Webergeselle hieb zwischen Deining und Unterbuchfeld den Rappel von Unterbuchfeld mit einem Beil in die Seite, dass ihm die Lunge heraushing. (Pfarrchronik Deining)

1837 Der Maurer Johann Breindl von Deining wird bei der Kirchweih in Unterbuchfeld erstochen

1629 Eintrag im Kirchenbuch: Die Ehrwürdige Wallfahrt Unterbuchfeld hat nichts als eine Glocke und etliche alte Bilder, die Kirche ist sehr baufällig und hat keine Fenster, Gottesdienst ist selten.

1637 Magister Georg Dorn stellt ein Verzeichnis über zehentpflichtige Bürger zu Unterbuchfeld auf.

1650 Das Klosterrichteramt Gnadenberg verwaltet ein "Höflein" in Unterbuchfeld (Heinloth)

1671 Gibt es in Unterbuchfeld 24 Häuser, 29 Familien und 136 Einwohner.

1725 In Unterbuchfeld verbrennen alle Gebäude bis auf die Kirche und dem Hof im Tal.

1822 Ca. 30 Personen sterben an "Nervenfieber".

1862 Eine gebrauchte Orgel aus Deining wird in Unterbuchfeld aufgestellt.

1875 Bei einem Großbrand werden 20 Gebäude vernichtet "nur an den drei Dorfecken waren sie stehen- geblieben." (J. Kollmeier, Regensburg, im Archiv Deining)

1885 Das Vermögen der Kirche beläuft sich auf 1.969 Mark.

1901 Das Anwesen von Bürgermeister Kirsch wird durch Blitzschlag zerstört.

1911 Eine Orts-Wasserversorgung wird gebaut.

1939 Eine Poststelle II wird eingerichtet, Posthalter ist Johann Forster.

1940 Für die Kirche wird ein "Steinmeyer Harmonium" für 255,- RM angeschafft

1950 Die Kirchenverwaltung kauft eine Glocke aus Deusmauer, gegossen 1357, um DM 425,-

1954 Die Bewohner spenden jährlich ein Tagwerk Weizen für die Erhaltung der Kirche und des Ewigen Lichtes. Pater Romanus Kölblaus Unterbuchfeld wird in Münsterschwarzach zum Priester geweiht. Am 27.05.1962 nimmt er Abschied von der Heimat und geht als Missionar nach Afrika.

1957 Ein Leichenhaus wird eingeweiht.

1959 Eine CSU-Ortsgruppe wird gegründet.

1964 Die Schäden am Dach der Filialkirche werden ausgebessert, DM 8.000,-

1966 Das Kirchendach wird erneuert. Eine elektrische Läutemaschine und der neue Glockenstuhl kosten DM 2.800,-

1969 Die Kirche wird innen restauriert, Eingliederung in den Schulverband Deining.

1971 Durch Generalvikar Josef Pfeiffer werden die neuen Glocken geweiht. Pfingsten, abends 20:30 Uhr: Ein Hagelunwetter nie gekannten Ausmaßes zerschlägt die gesamte Ernte auf den Feldern.

1972 Die Staatsstraße und die Ortsdurchfahrt werden neu gebaut.

1974 Für die Kirche werden um DM 5.790,- neue Bänke angeschafft.

1975 Für 15.000 DM wird eine Feuerlöschzisterne gebaut.

1976 Zum 1. Januar wird die Gemeinde nach Deining eingegliedert, Adam Sturm ist letzter Bürgermeister.

1978 Am 1.7. erfolgte die Eingemeindung nach Deining.

1980 Von Dekan Hirschbeck wird am Ortsende nach Lengenfeld eine neue Kapelle der heiligen Drei- faltigkeit geweiht. Das Mosaikbild schuf Bruder Benedikt Schmitz aus Eichstätt.

1989 Eine Volksmission findet im Ort statt.

1990 Die Freiwillige Feuerwehr Unterbuchfeld feiert ihre 90 Jahrfeier.

1996 Die Filialkirche in Unterbuchfeld wird renoviert.

2000 100 Jahrfeier der FFW Unterbuchfeld.

2001 Der Kern des Ortes wird durch eine Arbeitsgemeinschaft aller Dorfbewohner umgestaltet und ein Dorfmittelpunkt vor der Kirche neu geschaffen.

2003 Der neue Dorfplatz wird eingeweiht.

Die Kirche

Die Kirche St. Maria ist eine Filialkirche von Deining. Der Frühgotische Bau misst 10 mal 8 Meter, die Mauern sind bis 1,30 Meter dick. Im 17. oder 18. Jhd. wurden bauliche Veränderungen vorgenommen. Im Ostturm befindet sich ein quadratischer Chor mit Kreuzgewölbe, der Hochaltar mit der Darstellung der Himmelfahrt Mariens stammt um 1700. Aufbau mit gewundenen, laubumrankten Säulen und seitlicher Akanthus-Schnitzerei. Im Mittelfeld Relief der himmelfahrenden Maria, darüber die hl. Dreifaltigkeit. Als Seitenfiguren die hl. Anna Selbdritt und hl. Joachim. – Linker Seitenaltar mit zwei gewundenen Weinrebensäulen und reichem Knorpelwerk nach Mitte des 17. Jhd.; Altarblatt nazarenisch. Gegenüber eine Rosenkranzmadonna, erste Hälfte 18. Jhd. An der Empore Doppelwappen in Akanthusrahmen. Es gibt keinen eigenen Friedhof, die Toten werden in Deining beigesetzt.