Rothenfels

Der Ort gehörte bis zur Eingemeindung am 1. Januar 1976 zur Gemeinde Oberbuchfeld.

Der Name

Er stammt von einem Geschlecht der Roten- oder Rottenfels her, die im 13. Jhd. dort zwei Edelsitze hatten, wobei einer zu einer Burg ausgebaut war.

Die Lage

Am nördlichsten Punkt unseres Gemeindegebietes, an einem Waldsaum, liegt das Dörfchen Rothenfels. Der Burgstall ist am westlichen Abhang des Dorfes, in Richtung Lengenbach zu finden. 1634 wurde die Burg durch die Schweden im 30 jährigen Krieg abgebrannt und völlig zerstört. Geblieben ist das Schildwappen der Rothenfelser in der Klosterkirche zu Kastl, wo einige Rothenfelser in einer Familiengruft beerdigt sind.

Die Geschichte

1233 Als Zeuge in einer Schenkung an das Domkapitel zu Eichstätt wird ein Kanoniker namens Hermanus de Rotenfels genannt.

1272 wird ebenfalls ein Hermann von Rothenfels als Zeuge genannt bei einem Verkauf der Güter zu Postbauer von Heinrich von Thannund seinem Schwiegersohn Heinrich Wildensteiner an den Deutschorden zu Nürnberg.

1292 verkaufen die Brüder Konrad und Braun von Rothenfels einen Hof in Hausheim (Gde. Berg) an den Deutschorden. Auch die Kirchensätze zu Tauernfeld und Leutenbach mussten wegen großer Schulden verkauft werden.

1315 sitzt ein Friedrich von Rothenfels auf dem Edelsitz.

1317 verzichtet Heinrich von Rotenvels für sich und seine Erben zu Gunsten von Abt und Konvent des Klosters Kastl auf alle Ansprüche an das Gut zu Ruzelinsvelt (Ritzenfeld bei Illschwang)

1320 bis 1350 haben die Gebrüder Heinrich, Hermann und Konrad Besitzrecht. Diese scheinen den Edelsitz dann gedrittelt und einzeln verkauft zu haben, denn nachfolgend gibt es ein ziemliches Durcheinander von Besitzverhältnissen.

1351 erhält Ludwig der Brandenburger, ein Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern, die Feste Rothenfels. Ein anderer Teil geht an die Wolfsteiner in Neumarkt. Auch Heinrich von Dürnwang erhält Teile von Rothenfels. 

1360 verkauft wiederum Albrecht von Wolfstein seinen Teil an den Marquard den Loterbecken. Ebenfalls 1360 erhalten Fritz von Rothenfels und Heinz Volkolt von Thann von Ludwig dem Brandenburger die zwei Teile zum Lehen, die vorher er und Heinrich von Dürnwang besessen hatten. In einer Urkunde vom 6. Juli 1360 versprechen sie zugleich, auch den dritten Teil von den Wolfsteinern zurückzukaufen. Doch die Loterbecken behielten das Wolfsteiner Erbe bis zum Beginn des 15. Jhd.

1376 wird ein Hans Kellner zu Rothenfels und danach Hans Loterbeck und sein Vetter Wilhelm als Besitzer erwähnt.

1399 ist ein Erhart der Loterbeck als Besitzer erwähnt.

1414 Am 9. Oktober, zum Fest des Hl. Dionisius, wird Erhard der Loterbeck auf Rothenfels von Markgraf Friedrich von Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, belagert. Daraufhin "resignierte" er die Feste dem Herzog und Pfalzgrafen Christoph, des Pfalzgrafen Johann zu Neumarkt Sohn, (nachmals König von Dänemark) der erst acht Jahre alt war. Der Markgraf zog daraufhin ab (aus Geschichte des Schultheißenamtes Neumarkt, von Joh. Nepomuk von Löwenthal, 1805). 

Letzte Schilderung ist stark umstritten, da nach anderer Darstellung der Burggraf Friedrich von Nürnberg von 1411 bis 1426 in Brandenburg weilte und Prinz Christoph von Neumarkt erst 1416 geboren wurde, also 1414 noch gar nicht existierte. Erst 1424 war er acht Jahre alt.

1426 kauften die Brüder Lorenz und Friedrich von Sulzbürg die Burg Rottenfels. Als die Wolfsteiner ihnen den Besitz streitig machen, klagten sie

1427 vor dem Pfalzgrafen Johann, sie hätten die Feste mit allem Zubehör gekauft.

1446 ging die Burg in den Besitz von Wolfgang und Gottfried von Sulzbürg über, dann an Rudolph Alber, Kanzler des Schultheißenamts zu Neumarkt.

1470 Letzterer verkaufte Rothenfels an die Burggräfin von Meißen (Gräfin von Hartenstein und Freifrau zu Plauen). Diese wiederum im Jahr

1486 an Erasmus Truchseß von Waltersheim, der im Jahre

1491 ein Saalbuch anlegen ließ, wonach Rothenfels Besitzungen in Oberbuchfeld, Unterbuchfeld, Deining, Siegenhofen, Pelchenhofen, Kadenzhofen, Arzthofen und Tauernfeld hatte.

1504 Beim Landshuter Erbfolgekrieg muss wohl die Burg, genau wie in Deining, zerstört und geschleift worden sein. Übrig blieb offensichtlich nur das Gut (Schloss).

1512 wird als Eigentümer von Gut Rothenfels ein Martin Truchseßgenannt.

1539 verkaufte Philipp, Truchseß von Waltersheim das Schloss mit allen Besitzungen an Kurfürst Ludwig und Pfalzgraf Friedrich um 800 Gulden. Von da an unterstand das Gut dem Rentamte Neumarkt. Die Lehensherrschaft erhält der Ittelhofer zu Deining.

1541 erlaubt Pfalzgraf Friedrich dem Georg Burkarter, Kaufmann aus Neumarkt und seinen Nachkommen das Schloss Rothenfels wieder aufzubauen.

1634 In Deining und Winnberg brennen die Schweden die Kirchen ab. Auch in Siegenhofen, Mittersthal und Leutenbach brennen viele Häuser, ebenso das Schloss Rothenfels "bis auf den Grund". Dies war das Ende des Rittergutes, heute ist nur noch ein Teil des Wallgrabens im Wald erkennbar. 

Das Wappen der Rothenfelser

Zu finden an der Balustrade der romanischen Klosterkirche in Kastl bei Amberg.

Wappen von links oben nach rechts unten zinnenförmig schräggeteilt, oben rot, unten silbern. Darüber der Schriftzug ROTTENFELS.