Oberbuchfeld

Bis 1. Januar 1976 mit den Orten Arzthofen, Lengenbach, Rothenfels und Thannbügl selbständige Gemeinde.

Der Name

Schreibweisen: Pochuelt, Pochfeldt, Buchfelt. Die Ortsnamensforscher legen den Name Buchfeld aus als eine Siedlung zum Feld, oder am Wald, wo viele Buchen standen.

Die Lage

Von Deining aus erreicht man Oberbuchfeld, wenn man die Velburger Straße in Richtung Autobahn fährt. Nach dem Anstieg am Sportplatz biegt man vor Siegenhofen in einer scharfen Rechtskurve nach links ab, durchquert den Ort und erreicht nach ca. 1 km das auf dem Jura-Hochplateau gelegene Dorf Oberbuchfeld.

Die Geschichte

1186 Kirchenweihe St. Jakob durch Bischof Otto.

1246 Verschiedene Adelige mit Besitztum in Buchfeld genannt, bis 1376.

1359 Das Kloster Waldsassen besitzt eine Hofstatt zu Oberbuchfeld, die es vormals von einem Ulrich von Buchfeld erhielt.

1372 verkauft Heinrich von Loterbeck von der "Heinrichsbürg" ein Gut zu Oberbuchfeld.

1492 Heinrich Hartlieb schenkt 5 Metzen Korn aus seinem Gut in Oberbuchfeld jährlich der Liebfrauen- Messe bei St. Johannes in Neumarkt.

1504 Die Nürnberger plündern im Landshuter Erbfolgekrieg die Ortschaft Oberbuchfeld.

1511 Phillip Truchseß von Ballersheim stiftet eine Jahresmesse zu 100 Tagwerk.

1542 Einführung der Reformation.

1544 Die Ittlhofer verkaufen nach ihrer Emigration auch Gründe in Oberbuchfeld.

1558 Die Zeit der Religionswirren: Das Dorf wird zwischen 1558 und 1625 zu einem sechsmaligem Glaubenswechsel gezwungen.

1559 Ein Kircheninventar wird aufgenommen.

1574 Leonhard Tanner verkauft die Taverne mit allen Rechten und Gerechtigkeiten an Hans Roßkopf.

1597 "Wird Leonhard Lang von Oberbuchfeld, Zimmermann und Metzger, durch Jörg Greiß von Unterbuchfeld mit einem Federspieß geschlagen, dass er nach sieben Tagen starb."

1625 Wiedereinführung der kath. Religion

1627 Aus Eichstätter Chronik: "Die Kapelle ist ganz demoliert, oben kein Boden und unten kein Pflaster, hat nichts als zwei Glocken, keine Sepuktur, kein Gottesdienst, kein Mesner." Am 10. Mai verkauft das Ehepaar Georg Thonauer die Taverne von Oberbuchfeld an Christoph Wolf zu Neumarkt und seine Ehefrau Barbara aus Berg. Im Vertrag heißt es: "Die von unserem freundlichen und lieben Vater und Schweher Georg Thonauer erblich überkommene Taverne zu Oberbuchfeld mit der jährlichen Gift und den Traidtschulden, also fünf Metzen Korn und fünf Metzen Haber, Neumarkter Maß, welche jährlich zu Michaeli fällig sind, zwei Gulden Zins, ein Weihnachtswecken, eine Fastnachtshenne wie auch die Handlangengerechtigkeit an den wohlgeachteten Hans Christoph Wolf, Bürger zu Neumarkt und seine Frau." Zeugen dieses Vertrags waren Georg Ulrich Eisenreich, Schultheiß zu Neumarkt, sowie Lorenz Herdegen und Hans Sporrer aus Neumarkt.

1637 Pfarrer Georg Dorn aus Deining stellt ein Register über "den jährlich geldt Zins auf der Filial Oberbuchfeld" zusammen. Danach waren Georgius Lechner, Stephan Latzhammer, Christoph Lechner, Peter Otth, Wolff Graser, Hanß Wirger und Max Kaiserzinspflichtig und hatten außer Geld jeder einen "käß" zu geben. Nur der Wirt allein war frei.

1644 Überschlag der Reparatur der Kirche zu 126 fl.

1651 Pfarrer Matthäus Dollinger aus Deining lässt die Seelen der Pfarrei zählen. In Oberbuchfeld werden 33 ältere Leute, ein junger Bursche und 20 Kinder gezählt.

1671 lebten 26 Familien mit 130 Menschen in 23 Häusern in Oberbuchfeld.

1694 Am 10. Januar Eingabe des Hans Prant, Hirte von Oberbuchfeld, eine Martersäule am Lengenbach errichten zu dürfen.

1700 Eine Altstraße führt von Neumarkt über St. Helena, Oberbuchfeld, Lengenfeld nach Velburg.

1723 wird von Johann Christian Pöhl der Altar in Oberbuchfeld gemalt. Stifter sind die Familien Fink, Scherer und Ott.

1801 Am 22.1. wird der adelige Sitz in Oberbuchfeld an Margarethe Yberl zu Lengenfeld verkauft

1803 werden die Gemeindegründe Brunnberg, Gewayda, Bügl und Schardenanger unter den Gemeindemit- liedern aufgeteilt.

1810 Führt Michael Yberl die Tafernwirtschaft und wird "Sitzherr"genannt.

1842 verkauft die Witwe, Eva Yberl, das Sitzanwesen an ihre Verwandte im Bräuhaus Lengenfeld.

1848 Eine neue Glocke wird geweiht. Sie kostete 28 Gulden und 9 Kreuzer und wurde auf den Namen "Martha" getauft.

1855 wird Johann Babtist Mößl in Oberbuchfeld Nr. 21 geboren. Am 21.12.1879 wurde er zum Priester geweiht, wirkte in Pleinfeld, Raitenbuch, Praunfeld und Kirchbach. Als Pfarrer wirkte er auch fast 30 Jahre in Waltersberg, wo er am 18. Juni 1917 starb.

1865 Am 18.07. fährt ein Blitz in die Scheune des Bauern Zitzer. Das Wohnhaus und zwei Nachbarhäuser brennen ab. Das nimmt sich Johann Blomenhofer so zu Herzen, dass er sich im Dorfbrunnen ertränkt.

1870 hat Oberbuchfeld 31 Häuser, 43 Familien und 189 Einwohner.

1877 Zwei weitere Glocken von Johann Anton Spannagel aus Regensburg werden angeschafft.

1879 Die "Distriktstraße" Siegenhofen – Oberbuchfeld – Unterbuchfeld – Velburg wird gebaut.

1901 Am 30.06. brennen durch Blitzschlag zwei Wohnhäuser mit Stadeln ab.

1947 Ein Erweiterungsbau für die Kirche wird beantragt, "da sie am Sonntag kaum mehr für die Kinder ausreicht."

1952 Der Friedhof und ein neues Leichenhaus werden geweiht.

1957 Die Einweihung der Wasserleitung wird mit einem "Wasserfest"gefeiert.

1962 Die Kirche wird umgebaut: Von 8 m Länge und 6 m Breite auf 17 m Länge und 11 m Breite. Einweihung am 6. August 1962 durch Bischof Josef aus Eichstätt. Architekt Hanns Meier, Neumarkt, Pfarrer und Initiator: Matthias Breindl aus Deining.

1964 Anschaffung einer neuen Glocke und einer Läutemaschine mit neuem Glockenstuhl.

1972 Ein neues Kriegerdenkmal wird errichtet.

1974 Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr, gestiftet vom Jagdpächter.

1975 Nach dem plötzlichen Tod von Bürgermeister Thomas Stieglerbeschließt der Gemeinderat den Anschluss an die Großgemeinde Deining zum 1. Januar 1976.

1976 Zwei Beile aus der Bronzezeit werden vom Bauern Fink gefunden und dem Heimatmuseum in Neumarkt übergeben. Geschätztes Alter ca. 3500 Jahre.

1980 Straßennamen und neue Hausnummern ersetzen die alten Hausnummern. Ein Burschenverein wird gegründet

1985 Ein neues Wegekreuz wird am Weg "zum G’stocker" durch Pfarrer Brems eingeweiht.

1988 Der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Oberbuchfeld wird gegründet.

1989 Ein neues Feuerwehr-Gerätehaus wird eingeweiht.

1990 Der Burschenverein feiert seine Fahnenweihe, Pfarrer Brems weiht die neue Orgel der Filialkirche.

1994 Die FFW Oberbuchfeld feiert ihr 100jähriges Gründungsfest.

1997 Priesterweihe und Primiz von Albert Ott aus Oberbuchfeld (Hs.Nr. 19), Priesterweihe am 28. Juni 1997, Nach Kaplanstellen in Pleinfeld und Roth ist er seit 2000 Pfarrer von Pölling und seit 2003 zusätzlich Landvolkpfarrer.

2001 findet ein "Wasserfest" nach Neubau der Versorgungsleitungen und Hochbehälter statt.

Die Kirche:

Katholische Filialkirche St. Jakobus Maior

Gotischer Chorturm einer ursprünglich romanischen Anlage, 1961/62 mit neuem Schiff in angepassten Formen versehen. Restaurierung außen 1981, innen 1986/87.

Im Turm mit Zeltdach der eingezogene, quadratische Chor mit abgefasten Kreuzrippen.

Hochaltar um 1700: Aufbau mit glatten und gewundenen Säulen und rahmendem Rankenwerk, im Mittelfeld Relief des Hl. Jakobus, seitlich Figuren des hl. Petrus und Paulus. – Seitenaltäre neuromanisch.