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Gemeinde Deining
Schloßstr. 6
92364 Deining
Tel.: 09184-8300-0
Fax: 09184-8300-99
gemeinde@deining.de
Die Wallfahrtskirche Lengenbach gehörte mit zwei Wohngebäuden früher zur Gemeinde Oberbuchfeld.
Der Name bedeutet einfach "zum langen Bach"
In einem anmutigen Tal unterhalb Oberbuchfeld. Zu erreichen ist die Wallfahrtskirche, in der auch viele Hochzeiten stattfinden, auf einer Asphaltstraße von Arzthofen her, oder über eine Forststraße, die gleichzeitig der Main-Donau-Wanderweg ist, von Höhenberg bei Neumarkt.
1694 Am 10.01. Eingabe des Johann Prant, Hirte von Oberbuchfeld, eine Martersäule am Lengenbach errichten zu dürfen. Am 08.07. begibt sich Pfarrer Baumgartner aus Deining nach Oberbuchfeld, um die Sache zu prüfen.
1742 Genehmigung einer Eremitage in Lengenbach, erster Eremit ist Johann Adam Sommer.
1757 Der Deininger Maurermeister Leonhard Preindl errichtet den heutigen Bau.
1762 bezieht der Eremit Rochus Buchner aus Pavelsbach die Eremitage und verpflichtet sich, der Jugend das Lesen und Schreiben beizubringen.
1768 Der Kunstmaler Johann Michael Wild aus Amberg fertigt das Deckenfresko und die Allegorien an der Emporebrüstung.
1770 Eine Kanzel mit reichem Schnitzwerk, ebenfalls von J.M. Wildentsteht.
1781 Am 01. Oktober feierliche Konsekration durch Weihbischof Felix von Stubenrauch.
1877 Erste Restaurierung durch Luxenhofer.
1894 200-Jahrfeier, - eine Gedenktafel hinter dem Hochaltar erinnert daran.
1931 Renovierung durch Fa. Schellinger und Schmer, München.
1952 Die Kirche erhält Stromanschluss und neue Fenster.
1956 Das vorher schiefergedeckte Dach wird mit verzinktem Schwarzblech eingedeckt.
1958 Mauerwerk und Außenputz werden erneuert.
1965 Ein neuer Fußboden wird verlegt, die Bänke werden repariert.
1968 Das Originalbild am Hochaltar wird von Hugo Preis restauriert und neu vergoldet.
1972 Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zahlt 20.000 DM Zuschuss zur Innenrenovierung der Wallfahrtskirche. Ein neuer Glockenstuhl mit Läutewerk wird eingebaut.
1979 Eine neue Orgel von M. Mathis & Söhne, Näfels in der Schweiz wird am 29.04. geweiht.
1981 Seit über 30 Jahren ist Wendelin Götz Mesner in Lengenbach.
1994 Die Wallfahrt Lengenbach wird 300 Jahre alt. Ein neuer Volksaltar wird von Domprobst J. Pfeiffer eingeweiht.
2004 Wegen dringender Reparaturen baulicher Schäden wird die Kirche bis auf Weiteres geschlossen.
Über die Entstehung der Kirche berichtet eine Urkunde des bischöflichen Ordinariats zu Eichstätt, dass dem Hirten Johann Prant aus Oberbuchfeld
"eines seiner Kinder plötzlich gelähmt worden,
sodaß man es wie einen Block heben und legen musste."
Da habe er sich zu Unserer Lieben Frau verlobt und verheißen, ihr zu Ehren eine Martersäule am Lengenbach zu errichten, wenn sein Knabe gesund würde. Kaum war das Gelübde getan, war der Knabe gesund.
Am 8. Juli 1694 begab sich Pfarrer Baumgartner von Deining nach Oberbuchfeld, um die Sache zu untersuchen und nach Eichstätt zu berichten. Daraufhin wurde eine kleine Kapelle erlaubt und errichtet, "hoch und rund wie eine Martersäule" heißt es in der Chronik.
Als die Wallfahrt dorthin zunimmt, entschließt sich 1762 Pfarrer Johann Zinckl die Kapelle zu vergrößern. Der Maurermeister Leonhard Preindl aus Deining errichtet von 1762 bis 1765 den heutigen Bau mit Eremitenwohnung und Sakristei. Am 1. Oktober 1781 wurde die Gnadenkapelle durch Weihbischof Felix von Stubenrauchkonsekriert und 1869 bis 1880 gründlich renoviert.
Als erster Eremit errichtet Johann Adam Sommer im Jahre 1742 eine Eremitage in Lengenbach, die von "Gottes Gnaden Karl der Sibende, erwählter Römischer Kayser, zu allen Zeyten Mehrer des Reiches ..."genehmigt worden war. Ihm folgte 1762 der Eremit Rochus Buchneraus Pavelsbach, der sich verpflichtet, der Jugend das Lesen und Schreiben beizubringen. Ihm folgen Mesner im eigenen Mesnerhaus.
Der Bekannte "Portrait- und Historienmaler" Johann Michael Wild aus Amberg schuf 1768 das Deckenbild. Mariä Himmelfahrt ist umgeben von den vier Evangelisten und vier Medaillons mit Marien-Allegorien auf der Orgelempore. 1877 wurde durch den Maler Luxenhofer und 1931 durch Schellinger und Schmer aus München restauriert und 1968 durch den Kirchenmaler Hugo Preis aus Parsberg der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
1770 entsteht eine Kanzel mit reichem Schnitzwerk, ebenfalls von J.M. Wild aus Amberg.
Den Hochaltar schmückt das Gnadenbild "nach Art des Schnitzbildes", wie es einst in der Martersäule stand. Die Statue wurde offenbar hinter diesem mit zwei Scharnieren und Schlüsselloch versehenen Rahmen aufbewahrt. Sie ist jährlich am 1. Mai auf einem Außenaltar zu sehen.
Die Standbilder am Altar sind rechts Heilige Mutter Anna, außen Johannes der Täufer. Links der Hl. Joseph und außen Hl. Joachim.
Rechter Seitenaltar: Wahrscheinlich der Hirte Johann Prant aus Oberbuchfeld, dahinter der Patron der Bauern und für das Vieh, St. Wendelin. Unten die Wallfahrtskirche. Im Auszug (oben) St. Leonhard.
Linker Seitenaltar: St. Laurentius, der als Märtyrer auf dem glühenden Rost starb und als Sieger empfangen wird. Im Auszug der Jesuiten- und Missionsheilige Franz-Xaver.
Das ausdrucksstarke Kreuz gegenüber der Kanzel stammt von einem unbekannten einheimischen Künstler.
Der Kirchenraum hinten: Das Abschlussgitter wurde 1976 angebracht, nachdem im November 1975 25 Stück der teilweise sehr wertvollen Votivbilder gestohlen wurden und trotz polizeilicher Ermittlung nie wieder auftauchten. Beachtet werden sollte das im Jahre 1744 von einem ungarischen Leibhusaren des Regiments des Fürsten Esterhazy gestiftete Bild. Auch von dem Deininger Kirchenmaler Georg Lang ist ein Gemälde des heiligen Joseph vorhanden, die Jahreszahl ist jedoch nicht lesbar (18..). Hinten rechts eine neu gemalte Votivtafel von Karl Walter zur Erinnerung an die Geschehnisse der letzten Kriegstage 1945 um Lengenbach.
Die Orgel stammt von 1979 von der Fa. Mattes aus der Schweiz.