Großalfalterbach

Bis 1978 eigene Gemeinde und Pfarrei mit den Ortsteilen Körndlhof und Pirkach

Lage des Ortes

Im südöstlichen Teil der Großgemeinde Deining, 525 Meter über dem Meeresspiegel, liegt auf einem Juraplateau der Ort Großalfalterbach. Etwa 2 Kilometer südlich davon an der Straße nach Freihausen der Ort Pirkach, nach zwei weiteren Kilometern der Weiler Körndlhof. Beide haben eigene Ordner in dieser Ortsgeschichte.

Der Name

Es gibt zwei wesentliche Deutungen: Die eine kommt aus dem Keltischen, wo "fald" = Umzäunung bedeutet und demnach Afalterbach = mehrere Umzäunungen an einem Bach heißen könnte. Möglich wäre auch "apholtra" (affaltra) = Apfel, oder Apfelbaum, also ein obstreicher Bach. Eine andere kommt von einer Pflanze, eine Mistel (Affalter, viscum album), die sehr vielfältig in dieser Gegend auf Bäumen, besonders auf alten Tannen, angetroffen wird. Die Alten sagen ihr eine besondere, medizinische Kraft nach. So könnte der Name einen Bach bedeuten, an dem man diese Pflanze häufig findet. Demnach müsste es richtiger "Großaffalterbach" heißen.

In den dreißiger Jahren kam durch den Volksmund noch ein weiterer Name hinzu, man nannte es "Amerikadorf", da nicht weniger als 37 Personen innerhalb von 15 Jahren nach Amerika auswanderten.

Geschichte in Zahlen:

1054 Werner von Prunn stiftet eine Kirche.

1063 Kirchenweihe durch Gundekar II., Bischof von Eichstätt, als 62. Kirche von 126, die dieser Bischof geweiht hat. (St. Vitus) - Vermerk aus "Pontificale Eichstättense"

1157 Ein Altmann von Affalterbach wird als Zeuge in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Planck- stetten genannt.

1288 brannte der Ort teilweise ab.

1281 Heinrich von Pollanten übergibt das "jus paternates" (Patronatsrecht) zu "Affalterach" mit Bewilli- gung des Pfalzgrafen Ludwig an das Kloster Ahausen an der Wörnitz im Rieß.

1287 Abtretung des "Zehent" an obiges Kloster mit Erlaubnis des Gottfried von Heideck. Damit waren keine Einkünfte mehr aus diesen Besitzungen vorhanden, sodass die Herren von Pollanten "das übrige Eigenthum so ziemlich zertrümmerten", d.h. an alle Interessenten verkauften. So z.B. an die Schweppermanns, Hofer, Frickenhofer, Hadmer von Laaber, Reichertshofer und Ittlhofer.

1292 Beginn der "series parochorum", der Liste der Pfarrer. Der Ort wird teilweise verwüstet von den Truppen Ludwigs des Starken in seinem Krieg mit dem Hirschberger Grafen.

1311 Verkaufte Heinrich Frickenhof dem Kloster Seligenporten seinen Hof an das Spital zu Neumarkt.

1340 Verkaufte Gertrud die Hoferin ihren halben Hof zu "grozzen Affelterbach" um 62 Pfund Heller.

1348 Kirchliche Trennung von Groß- und Kleinalfalterbach, letzteres wird der Pfarre Deining zugeteilt.

1361 Wurde Großalfalterbach "bei dem Landgerichte Hirschberg diplomatisch, indem daselbst die Jung- frau Agnes des Hulackers Tochter, und der Rüdiger Mülleich um die Güter zu Großalfalterbach, die vom alten Hulacker herkamen, gerichtet, und der Jungfrau zuerkannt wurden." aus Löwenthal

1387 Schloß und Kirche brennen ab, worauf vom Kloster Auhausen an der Wörnitz der jetzige Platz von den Parsbergern eingetauscht wird und ein neues Pfarrhaus mit Zehentstadel gebaut wird. Aus dieser Zeit stammt auch der Spruch: "Die Sorgen mit dem Kloster im Rücken, erheblich weniger drücken." Der natürlich von den Neidern stammt, die solche Sachen selbst finanzieren mussten. Doch diese schönen Zeiten waren bald vorbei:

1525 In den Bauernkriegen wird das Kloster Auhausen zerstört und aufgelöst. Der Bischof in Eichstätt überträgt daher das Patronatsrecht dem Domkapitel von Eichstätt.

1540 wird die Reformation in Großaltalterbach eingeführt.

1544 Der Nachbarort Batzhausen wird evangelisch.

1548 Der katholische Pfarrer Prisel wird vom lutherischen Kurfürsten davongejagt, "weil er nicht abfiel". Ein lutherischer Pfarrer, Georg Bauer, kommt nach Großalfalterbach.

1567 Übertritt zum Kalvinismus. In der Kirche mussten alle Bilder, alle Nebenaltäre, alle Paramente, der Tabernakel und der Aufbau des Hochaltars verbrannt werden.

1574 Bezog das "Reiche Almosen" zu Neumarkt aus dem Gute des Leonhard Mader zu Großalfalterbach 34 Metzen Haber und 7 Schilling Pfenning. Es kommt ein "Visitator" aus Lengenfeld, um die Beseitigung des "Götzenwerkes" zu kontrollieren.

1577 Der kalvinistische Kurfürst Friedrich III. stirbt, alles wird wieder lutherisch.

1583 In tiefer Abhängigkeit von der weltlichen Oberherrschaft wird alles wieder kalvinistisch. Da der Pfarrer von Deining nicht mitmacht, nimmt man ihm Kleinalfalterbach weg und übergibt es wieder dem kalvinistischen Pfarrer Kemnitius von Großalfalterbach.

1592 Die infolge der Reformation nach Österreich geflüchteten Ittlhofer verkaufen ihre "aigenthümlich beweislichen Lehen" in Großalfalterbach an Kurfürst Friedrich.

1600 Der Veit Diettel verkauft an Kurfürst Friedrich eine "ewig und beständige Gült" für 160 fl.

1625 wird alles wieder katholisch, Kleinalfalterbach kommt wieder zu Deining. Es beginnt die Zeit der schrecklichen Kriege, mit Hungersnöten, Pest und Vertreibungen.

1627 gehörten zur Kirche Affalterbach die Filialen Pirkach, Waltersberg, Wattenberg und Hennenberg.

1629 wurden wieder Wattenberg und Hennenberg von Großalfalterbach getrennt.

1632 Im April: Die Schweden kommen. Die Front gegen das Heer Tillys verlief entlang der Linie Neu- markt - Beilngries - Ingolstadt. Im Juni kamen die Scharen Wallensteins. Notiz aus der Gemeindegeschichte Alfalterbach, S. 419: "Viele Leichen von Einwohnern, die nicht alles sich rauben lassen wollten, lagen auf den Strassen und Feldern."

1633 plünderten wieder die Schweden, im September und Oktober trieben es die bayerischen nicht besser, und im Dezember kamen erneut die Schweden.

1634 Tobte das Kampfgeschehen direkt im Ort. Fast alles wurde zugrunde gerichtet und niedergebrannt. Die Bewohner kamen um oder konnten flüchten.

1637 Zählt Pfarrer Christoph Mack in 18 Ortschaften nur 200 Kommunikanten. In Großalfalterbach le- ben noch 20 Seelen.

1639 Die Kaiserlichen überziehen das Gebiet erneut mit einer Welle des Krieges.

1641 Fechten die Schweden und Franzosen hier ihren Krieg aus. (Der Dreißigjährige)

1647 Das Taufregister wird durch Magister Georg Dorn (früher Deining) begonnen.

1650 schreibt Pfarrer Dorn: "zu Großalfalterbach ist ein zerrissener und ruinöser Pfarrhof, aber kein Stadel darbey,...im ganzen Dorf aber kein gült noch Züns."

1651 beginnen die Sterbematrikeln.

1670 Durch eine Urkunde, im Original auf Eselshaut geschrieben, wird durch Ernst Emerich Graf von Tilly auf Schloss Holnstein das Hüterecht geregelt. (Kopie im Archiv Deining)

1688 Es ist zwar eine Schule vorhanden, aber kein Schulhaus.

1728 erhält der Pfarrer Grünwinkler an barem Geld von dem Gotteshaus zu Kleinalfalterbach jährlich 30 Kreuzer, 80 Metzen Korn und 80 Metzen Haber.

1741 Herrscht unter den Einwohnern eine ansteckende Krankheit, die sehr viele Menschen, als letzten den damaligen Pfarrer Grünwinkler als Opfer fordert.

1742 Wird unter Pfarrer Karl Christian Holzammer der Pfarrstadel gebaut.

1746 Wird Johann Lösch aus Hollfeld mit dem Neubau der Kirche beauftragt.

1750 Bau der neuen Pfarrkirche. Die Sakristei ist dabei der Chor der ehemaligen Kirche. Durch Leihgaben zum Neubau hat die Kirchengemeinde jetzt 5.502 fl Schulden.

1758 Errichtung eines Kreuzwegs in der Kirche.

1760 Eine Reliquie des Hl. Märtyrers Vitus ist aus Rom gekommen und wird ausgesetzt.

1766 Das Schul- und Mesnerhaus hat die Kirche zu unterhalten.

1769 am Vorabend Maria Geburt ist "zu nachts umb halbe 9 uhr unverhofft ein forchtsames fürterliches starkes donner und schauer wetter entstanden, hat den anoch auf den feldern stehenden Haaber totaliter 1 boden erschlagen, wie auch erbes, linsen, dann Wückhen. Die felder war erschröcklich ruiniert".

1778 Altarbild des Heiligen Vitus von Chrisostomus Wink, Maler aus Eichstätt. - Der Friedhof wird er- weitert und benediziert.

1784 war ein sehr strenger Winter. Am 28. 10. fiel schon der Schnee, der Frost dauerte bis zum 27. April 1785.

1796 Wird in Erwartung großer Not durch die anrückenden Franzosen, der "Liebesbund" unter dem Schutz des Hl. Vitus geschlossen. Tatsächlich bleibt der Ort weitgehend verschont, während umliegende Ort-schaften in Schutt und Asche fallen. Es folgte eine Viehseuche, so dass in den Orten Groß- und Kleinalfalterbach kaum 10 Stück Vieh übrig blieben.

1801 Den 16. Januar erhängte sich selbst der Lorenz Keckl, Dienstknecht in Großalfalterbach und wird "sine lux et crux" begraben.

1811 Pfarrer Leonhard Merl verfasst die Geschichte von Alfalterbach. Darin gehörte der Ort zum Land- gericht Neumarkt, Patrimonialgericht Holnstein, und die Häuser Nr. 19 und 27 zur Oberherrschaft von Sulzbürg. Zur Pfarrei gehörten Pirkach, Kleinalfalterbach und der Weiler Sallmannsdorf.

1816 herrschte von März bis in den Monat August eine sehr nasse Witterung. Die Preise für Getreide stiegen an. Ein Scheffel Korn kostete 18fl, Weizen 20fl, Gerste 12fl, Haber 6fl,

1833 Wird am 13. Oktober die Kirche eingeweiht.

1864 Restauration der Pfarrkirche, ausgemalt von Michael Werner aus Untermassing. Die Pfarrgrenzen werden durch das Bezirksamt Neumarkt neu festgesetzt. In Großalfalterbach wohnen 384 Personen.

1865 Der Dorfbrunnen wird mit einem Durchmesser von 1 ½ Metern und 20 Meter Tiefe gegraben.

1866 Vernichtete ein Hagelschlag viele Felder.

1874 Zählt Großalfalterbach 384 Personen.

1877 wird der Friedhof erweitert.

1879 Der Friedhof wird nach Norden erweitert und eine Umfassungsmauer gebaut.

1881 Eintrag im Pfarrarchiv Großalfalterbach: "Bis 1905 war in der ganzen Pfarrei eine einzige Tanz- musik bei der Hochzeit des Schwarzenbeuers, wo später die Frau beständig Prügel bekam und der Hof dem Ruin nahe gebracht wurde."

1883 Ein Armenhaus wird gebaut.

1890 Beim Abbruch des Anwesens A. Kübl wird ein Topf mit viereckigen Amberger Silbermünzen gefun- den. 2 Stück davon und Scherben, im Kirchenschaukasten.

1891 Wird ein neues Schulhaus inmitten des Dorfes erbaut. Finanziert von der Schulgemeinde und nicht wie üblich vom Kirchenvermögen, entstand ein Gebäude incl. Scheune und Stallung für Rinder, Schweine und Geflügel, von einem Gemüse- und Obstgarten umgeben. Die Kosten betrugen 22.000 RM

1898 Die Freiwillige Feuerwehr wird auf Anregung des kgl. Bezirksamtmannes Ruck gegründet. Als Gründer sind zu benennen: Lehrer Michael Brunner, Schreinermeister Bärtl und der Landwirt Johann Weidinger.

1899 Wurde das Feuerwehrhaus im Preise von 200fl gebaut, mitten im Dorfe an der Südwestseite des Schulgartens.

1900 wurde eine verstellbare Schubleiter angeschafft.

1903 vernichtete ein Hagelwetter die Gesamtflur von Groß- und Kleinalfalterbach.

1905 Eine neue Turmuhr von E. Strobl, Regensburg wird zum Preise von 1205 Mark eingebaut.

1908 Im Sommer fuhr erstmals ein Automobil durch Großalfalterbach und wurde gehörig bestaunt. Es gehörte dem Bezirksamtstechniker Krois von Beilngries. Die Schule wurde in dieser Zeit von Hauptlehrer Brunner für 4.000 RM umgebaut

1911 Eine neue Orgel mit 10 Registern von Fa. Strehl aus Nürnberg wird angeschafft.

1914 Gab es in Großalfalterbach bereits 6 Sähmaschinen.

1923 Wurde die Besetzung der Pfarrstelle erstmals vom Bischof zu Eichstätt vorgenommen. Umbau des Pfarrhofs, Kostendeckung durch Fällungen im Pfarrwald und Stiftungen. Am 1.9. Errichtung einer "Postagenthur mit einfachem Betrieb", zu deren Übernahme sich die Anna Setzer bereiterklärt.

1926 Großalfalterbach wird dem Bezirksamt Neumarkt zugeteilt, bisher Beilngries.

1927 Eine Wasserleitung mit Hochbehälter wird für Großalfalterbach und Pirkach gebaut. Der Verdienst um das Zustandekommen gebührt dem Gütler Alois Tischner.

1929 Fahnenweihe Kriegerverein Alfalterbach

1933 Erneuerung der beiden Turmkuppeln für 5.000 RM, Errichtung eines Kriegerdenkmals am Ortsausgang nach Batzhausen.

1945 22.4. Einmarsch der Amerikaner, ein Panzertrupp mit 25 Fahrzeugen und 120 Mann werden ein- quartiert. Es kam zu keinen Kampfhandlungen.

1949 Der Schreiner Bärtl bekommt das erste Auto im Ort einen "Deutschen Kraftwagen" DKW

1950 Eine neue Glocke von 13 Zentnern der Fa. Bachmeier, Erding, wird geweiht. Der Schreiner Bärtl kauft den ersten Bulldog in Großalfalterbach einen "Kramer"

1953 Das Kriegerdenkmal wird um die Gefallenentafel des zweiten Weltkrieges erweitert und eingeweiht.

1954 Am 25. März wird Rudolf Götz als jüngster Kandidat im Landkreis Neumarkt Bürgermeister von Großalfalterbach. Er führte das Amt bis zur Eingemeindung 1978 in die Großgemeinde Deining aus. Es wurde die Gemeindehutweide an die Gemeinderechtler aufgeteilt, der Abschluss erfolgt erst 1985 durch Eintragung im Grundbuchamt.

1956 25.3. wird der Bauer Rudolf Götz zum Bürgermeister wiedergewählt.

1958 Erster Mähdrescher wird vom Landwirt Martin Winter gekauft ein gezogener "Unkel"

1960 Die Flurbereinigung in Großalfalterbach ist beendet.

1961 Am 8. Januar wird die Schule nochmals umgebaut. Kosten für den Neubau betrugen 93.516,66 DM und die der Altbausanierung 23.354,64 DM

1962 Mitte November schneit es zum ersten Male und der Schnee bleibt bis März 1963 liegen. Der Schnee lag so hoch, dass die Hasen die Zweige von den Obstbäume fressen konnten. Ein neues Feuerwehrhaus wird gebaut.

1964 Unter der Leitung von Heiner Stephan wird die Jugendblaskapelle Großalfalterbach in Parsberg gegründet und spielte sehr erfolgreich. Selbst die Steubenparade in New York, die Fifth Avenue hinunter, wird von ihr begleitet. Im Oktober 1997 löst sich die Kapelle wieder auf.

1967 Am 20. Oktober erfolgte die Einweihung der Gemeindeverbindungsstraße Kleinalfalterbach - Großalfalterbach.

1970 Die Schule wird geschlossen, die Kinder gehen in die Verbandsschule nach Deining.

1971 Umgestaltung des Friedhofs und Bau einer Leichenhalle

1973 10. November Grundsteinlegung für das Schützenhaus vom Schützenverein Gosselstein. Es wird am 15.7.1977 eingeweiht.

1974 Am zweiten Weihnachtsfeiertag wird der erste Altennachmittag im Schützenhaus vom Schützenwirt Konrad Kienlein abgehalten. Besucht wurde die Veranstaltung von Herrn Pfarrer Anton Frühauf

1975 In den letzten 100 Jahren wurden 1119 Geburten, 258 Trauungen und 766 Sterbefälle registriert. Der Schützenverein Gosselstein feiert sein 20-jähriges Bestehen.

1976 wurde die neue Fahne der SKK und das Kriegerdenkmal eingeweiht. Am 15. April starb Pfarrer Anton Frühauf, der seit 1958 die Pfarrei geleitet hatte. 900 Jahre bestand die Pfarrei. Ab da erfolgt die Betreuung von Deining aus.

1977 Fahnenweihe der "Gosselsteinschützen Großalfalterbach"

1978 Am 30. April wurde die Gemeinde Großalfalterbach im Zuge der Gebietsreform aufgelöst und in die Großgemeinde Deining eingegliedert. Am 5. Dezember findet im Schützenheim die erste Bürgerversammlung unter Bürgermeister Xaver Oettl statt.

1979 Erste Fußwallfahrt zum Habsberg.

1980 25-jähriges Vereinsjubiläum der Gosselsteinschützen. Das dorfeigene Milchhaus am Pirkacher Weg wird aufgelöst.

1981 Fahnenweihe Kriegerverein Alfalterbach

1983 In Großalfalterbach wurden die seit Jahrhunderten bestehenden Hausnummern abgeschafft und Straßennamen eingeführt. Frauen-Treffen-Sich veranstalten ersten Silvester-Stehumtrunk am Dorfplatz. Da kein Bushäusl vorhanden war, hatte Maurermeister Xaver Weidinger einen Bauwagen abgestellt, aus dem Wiener und Glühwein verkauft wurden.

1984 Der Obst und Gartenbauverein OGV wird aus der Taufe gehoben.

1985 Erster Taubenmarkt wurde in der Schreinerei Bärtl abgehalten, wo eigens zur Eröffnung die Blaskapelle Seubersdorf aufspielte.

1986 Fahnenweihe der Feuerwehr.

1988 Scheunenbrand bei Michael Kerschensteiner.

1989 Die FFW feiert ihr 90 jähriges Bestehen.

1990 Erstes Dorffest in der Hierl-Halle wird veranstaltet von den vier Dorfvereinen Schützen, Krieger, Feuerwehr und Obst und Gartenbauverein.

1991 Ein FTS (Frauen Treffen Sich) wird gegründet.

1995 40-jähriges Jubiläum der Gosselsteinschützen Großalfalterbach, ein neuer Spielplatz wird geweiht.

1997 200 Jahrfeier der Liebesbund-Bruderschaft in Großalfalterbach.

1999 100 Jahrfeier der FFW Großalfalterbach.

2000 Am 15. April wird die Kirchenorgel von Orgelbauer Redeker und Kreuzer komplett überholt. Der Kirchenmaler Geitner aus Prönsdorf färbte das Holzgehäuse der Orgel und Pfeifen in neuen marmorierten Stil.

2001 Ende März startete mit dem Spatenstich der Fa. Stratebau die größte Erneuerung in der Geschichte von Großalfalterbach. Der Neubau der Abwasseranlage, Austausch des kompletten Wassernetz und Bau aller Straßen im Ort wurden durchgeführt. Abschluss der Arbeiten war nach ca. 1 ½ Jahren im September 2002

2002 Im Juni wurde der von Dr. Hundsdorfer neu geplante Dorfplatz verwirklicht. Ein modernes Bushäuschen, neue Straßenlampen sowie Pflaster und Grünflächen machten den Dorfmittelpunkt zu einem der schönsten Plätze im Landkreis, so die Meinung vieler Bürger im Ort.

2003 Großalfalterbach beteiligt sich mit einem Festwagen bei der 25 Jahrfeier der Großgemeinde Deining. Der Wagen wurde in der Schreinerei Bärtl gebaut unter dem Motto "Ohne Geld aus Groß wär in Deining nix los" und mit Blaulicht und Sirene durch Deining gefahren.

Der Dorfbrunnen

Er wurde 1865 mit einem Durchmesser von 1 ½ Meter und einer Tiefe von sage und schreibe 20 Metern gegraben. Dieser Pumpbrunnen lieferte sehr gutes Trinkwasser, welches farblos, geruchlos und geschmacklos war. Eigenschaften, die ein gutes Trinkwasser braucht. Der Brunnen war innen ausgemauert, stand mitten im Ort, nahe dem Schulhause und war zum Schutz mit einem Gestell umgeben. Darum lief noch eine Flutrinne, um das Eindringen von Regenwasser zu vermeiden.

Dieser Brunnen war eine große Wohltat, da vorher das Wasser vom Fuße des Dorfberges, wo es drei Quellen gibt, heraufgeschleppt werden musste. So war der Platz um den Brunnen jeden Morgen, Mittag und Abend stets umgeben von Wasserholern, wobei auch gleich die neuesten Nachrichten, der "Dorfklatsch", ausgetauscht wurden. Er hatte also auch eine große soziale Bedeutung.

Aufzeichnungen von Hauptlehrer Brunner: Der Brunnen selbst hat in der Tiefe keinen Wasserstrahl, sondern das Wasser rieselt rings aus den Wandungen heraus. Das Wasser hat seit 1865 nur während der großen Dürre 1904 (dauerte vom 17. April bis Anfang Oktober, wo es nur dreimal einen viertelstündigen Regen gab) gegen Ende August nachgelassen. Über Nacht sammelte sich aber wieder ziemlich Wasser an.

Im Sommer 1911, wo es seit anfangs Juni bis 22. August nicht regnete, die Getreideernte schon vollendet ist, und heute, am 22. August, auch Hafer schon unter Dach ist, wurde unsere Quelle durch den Hauptlehrer Brunner und Bürgermeister Sippl (1905-1910) gemessen und lieferte noch Wasser

  1. Der Dorfbrunnen (Pumpe) in der Minute 14 Liter
  2. Am Fuße des Dorfbrunnens rechts d. Quelle 12 Liter
  3. Am Fuße des Dorfbrunnens links d. Quelle 14 Liter
  4. Die drei Quellen am Dorfweiher 12 Liter

Dies ist eine recht erfreuliche Tatsache für die Ortschaft, als dass Trinkwasser an vielen Orten unseres Vaterlandes um diese Zeit schon versiegt war. Dezember 1997, I.N. 

Die Kirche

Kath. Pfarrkirche Sankt Vitus. Ein Vorgängerbau wurde 1063 geweiht. Der bestehende Bau unter Einbeziehung eines mittelalterlichen Chorturms 1750 von Johann Lösch aus Neumarkt. Innenrestaurierung 1981-84.

Nach Norden gerichteter Saalbau mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor. Der ehemalige Chorturm an der östlichen Langhausseite, mit Oktogenaufsatz und Doppelzwiebelhaube. Sein heute als Sakristei genutztes Erdgeschoss hat derbe abgefaste Kreuzrippen, wohl spätgotisch. Im Inneren korbbogiges Tonnengewölbe mit verkröpften Gebälkstücken. – Bandelwerkstukkaturen, mit Gittermotiven durchsetzt (für die Zeit um 1720 eher altertümlich). Die ausgedehnten Deckenfresken ursprünglich 1751 von Johann Endres, 1888 von Georg Lang, 1947 von Adalbert Spitzner und Walter Scheidemandel erneuert.

Ausstattung: Hochaltar Mitte 18. Jhd., 1752 aus Berngau angekauft. Säulenretabel mit Seitenfiguren der Hl. Willibald und Walburga. Altarblatt Hl. Vitus. Die Seitenaltäre mit Bandel- und Quastenschnitzwerk ähnlich gestaltet, links Figuren der Mondsichelmadonna, sowie der Hl. Anna und Joseph. Rechts ebenfalls Seitenfiguren und Altarblatt des Hl. Sebastian von Scheidemandel 1949. Stuckkanzel mit Bandelwerk 1750. An der linken Schiffswand Gedenktafel für Pfarrer Willibald Holzhammer (gest. 1776) den Erbauer der Kirche.