Bäckermühle

Früher gehörte sie zur Gemeinde Waltersberg

Die Lage

Unterhalb von Waltersberg an der Straße nach Holnstein gelegen.

Der Name

Die Bäckermühle darf ihren Namen wohl auf eine Müllersippe zurückführen, die sich Bäcker, Becker oder Beck nannte. Über deren Stamm ist leider nichts bekannt, im 18. Jhd. kommt jedoch erstmals die Bezeichnung "Beckhenmühl" in amtlichen Aufzeichnungen vor. Die Mühle ist zweifellos älter und dürfte schon im 15. Jhd. bestanden haben.

Zur Geschichte

Seit alten Zeiten gehörte die Bäckermühle zu den Gütern des Benediktinerordens im Kloster Bergen bei Neuburg an der Donau. Die Klosterfrauen hatten in Waltersberg ein Kastenamt, das die jährlichen "Reichnisse" einzog. In dem Einkünftebuch dieses Kastenamtes aus dem Jahre 1760 ist die Beckhenmühl mit ihren Erträgnissen aufgeführt. Also muss der Müllerstamm der Beck schon vorher hier gelebt haben, denn Besitzer in dieser Zeit war ein Leonhard Sippl, der die Mühle von einem Christoph Gmelch übernommen hatte. Wie lange die Gmelchs dort gesessen haben, ist nicht bekannt. Auch Leonhard Sippl blieb nicht lange auf der Mühle, denn im Kastenamt Waltersberg ist Ende 1760 bereits ein Matthias Birkl als Besitzer eingetragen. 1760 gehörten zu der Beckhenmühl, die mit zwei Gängen lief, ein Haus, ein Stadel, Viehstallungen, ein Getreidekasten und ein Garten von einem Tagwerk. Außerdem einige Wiesen und Felder.

In einer Klosterurkunde von Kastl erscheint "Ulrich der Sturtzmeß" als Müller unter Waltersberg. Er geriet mit dem Abte von Kastl wegen eines Erbrechts auf einem Klostergute zu Voggenthal in Streit, den der Abt am 26. Februar 1416 durch den Landrichter Hans Loterpeck von Hirschberg entscheiden ließ. Dieser Sturtzmeß muss auf der heutigen Bäckermühle sesshaft gewesen sein, denn die Sipplmühle, die in der Nähe liegt, taucht in einem Kaufbriefe von 1424 als Mühle unter Sternberg auf und lag in der Hand des Müllers Seng.

Die Bäckermühle teilte im 18. und 19.Jhd ihr Schicksal mit dem Kloster-Bergischen Kastenamte Waltersberg, dem sie unterstand. Es wechselten Jesuiten mit Maltesern, bis 1808 Kurfürst Max Josef von Bayern die Orden ganz aufhob und die Rittergüter an den bayerischen Staat kamen. So wurde die Bäckermühle dem Landgerichtsbezirk Neumarkt zugeteilt, wo sie auch 1840 im bayerischen Ortsverzeichnis als Bäckermühle bei Holnstein verzeichnet ist. In den Ortsverzeichnissen von 1904 und 1928 heißt es, dass die Einöde Bäckermühle in der Gemeinde Waltersberg neun Einwohner und ein Wohngebäude umfasst.

Die heutigen Besitzer des Anwesens sind Engelbert und Elisabeth Pirkl, geb. Schötz. Sie betreiben die Mühle als Sägewerk und die Land- und Forstwirtschaft als Nebenerwerb. Das Mehlmalen wurde 1970 aufgegeben und das alte Mühlengebäude 1989 abgebrochen. Das Sägewerk jedoch, das schon seit 1913 als Vollgatter läuft, wurde 1986 und 1991 komplett neu ausgebaut.

2022 efolgte der Anschluss der Bäckermühle an das Glasfasernetz