Arzthofen

Bis zur Eingemeindung zum 1. Januar 1976 gehörte der Ort zur Gemeinde Oberbuchfeld.

Die Lage des Ortes

Durch den Wald von der B 8 her, oder den Berg von Siegenhofen herab, erreicht man nach einer Abzweigung an der ehemaligen Siegenhofer Mühle den langgezogenen Ort Arzthofen. Er liegt an der noch jungen "Weißen Laber", die kurz hinter dem Ort ihr Quellgebiet hat. Außerdem zweigt eine Straße zur Wallfahrtskirche Lengenbach ab.

Der Name

In dieser Gegend kann man heute noch sogenannte "Bonerze" finden. Es sind faustgroße Erzbrocken, die in keltischer Zeit gesammelt und eingeschmolzen wurden. Wahrscheinlich leitet sich der Name auf dieses Erz zurück, sodass es richtiger "Erzhofen" heißen müsste.

Geologische Besonderheiten

Fährt man von der Siegenhofer Mühle auf den Ort zu, so sieht man links der Straße Wiesen und Wälder, rechts von ihr türmt sich ein gewaltiger Sandabhang auf, an dessen Fuß die Weiße, oder wie sie hier heißt, Deininger Laber fließt. Woher kommt diese Verschiedenheit der Landschaft auf so engem Raum?

Im Holozän, vor rund zwei Millionen Jahren, wechselten Eiszeiten mit trockenen, regenlosen Zeitabschnitten, die ein Steppenklima mit Wüstenbildung erzeugten. Dabei trugen starke Stürme Sand aus dem fränkischen Raum hierher in unsere Gegend. An den Hängen des Jura stiegen die Winde dann auf und türmten den Sand zu gewaltigen Dünen. In unserem Raum gibt es mehrere solcher Sanddünen, wo man feinsten Bausand abbauen kann. Damals muss es die Weiße Laber schon gegeben haben, die am Fuße dieser Düne den Sand immer wieder fortspülte. So kam es zu diesem steilen Abfall.

Die Geschichte des Ortes

Über die Ortsgründung gibt es keine Hinweise. Wahrscheinlich siedelten hier aber bereits 1000 v.Chr. keltische Stämme, die durch den Holzreichtum und vorkommende Erzbrocken Schmelzöfen betrieben.

Im Pfarrarchiv von Deining findet sich ein Eintrag, wonach 1588 Lorenz Zötl gelobt habe, wenn er in eine Kirche gehe, werde er sterben. Als er beim Arzthofener Müller Lorenz Kaiser als Hochzeitsgast geladen und mit in die Kirche gezogen war und sich danach beim Wirt Hans Seitz zu Tische setzte, brach er plötzlich zusammen und starb.

Aus Löwenthal, Geschichtsschreiber des Schultheißenamtes Neumarkt 1805: Arzthofen hatte verschiedene Edelleute und zwar den Hanns Loterbeck zu Rothenfels, der es auf Wiederlosung 1405 an Georg Frickenhofer zu Neumarkt verkaufte. Zuvor hatte er sein Gut 1395 an Wolf dem Reiffen gegen Vorbehalt der Gülten, Zinsen und anderer Dienste überlassen.