Aus der Pfarrei hervorgegangene Priester

1 P. Alois Franz Zinckel, geb. am 20. Dezember 1727 in Deining, gest. im Mai 1808. Er war ein Neffe von Johann Georg Zinckel und wohnte mit seinen Eltern Johann Alois und Anna Margaethe Zinckel und seinen Geschwistern in Deining. Er lebte nach seiner Priesterweihe in einem Kloster.

2 P. Nemesius Peter Moosburger, geb. am 6. April 1742 in Deining, gest. im Mai 1820. Er war  der Sohn von Friedrich und Elisabeth Moosburger aus Deining. Er trat ebenfalls in ein Kloster ein und bekam dort den Namen Pater Nemesius.

3 P. Rochus Josef Schmid, geb. am 21. Januar 1762 in Tauernfeld, gest. im Juli 1815. Seine Eltern waren Josef Georg und Anna Margaretha Schmid aus Tauernfeld. Josef trat in ein Kloster ein und nahm den Namen Pater Rochus an.

4 Josef Kray, geb. am 13. Oktober 1770 in Deining, gest. am 14. April 1821 in Hütting. Er war der Sohn der Eheleute Joseph und Maria Anna Kray aus Deining. Er wurde 1793 zum Priester geweiht und war zunächst in Allersberg, dann wirkte er bis zu seinem Tod als Pfarrer von Hütting.

5 Franz Xaver Kipfstuhl, geb. am 29. Dezember 1802 in Deining, gest. am 8. September 1859 in Lauterhofen. Seine Eltern waren der Wagner Leonard Kipfstuhl  und Maria Elisabeth, geb. Simson. Er wurde 1830 zum Priester geweiht. Franz Xaver war Kooperator in Ingolstadt, Pfarrer in Morsbach, Freystadt, Pölling und Lauterhofen. Dort ist er 1859 im Alter von 57 Jahren verstorben.

6 Josef Puff, geb. am 9. Januar 1805 in Deining, gest. am 15. August 1865. Seine Eltern waren der Schullehrer Michael Puff und Elisabeth, geb. Kastner. Seine Priesterweihe fand 1832 statt. Er war Kooperator in Petersberg und Velburg. 1838 wurde er Pfarrer von Lutzmannstein und von 1844 bis zu seinem Tod war er Pfarrer in Gerolfing.

7 Michael Sippl, geb. am 9. Juni 1816 in Waltershof, gest. am 28. November 1874 in Neuburg/Donau. Er war der Sohn des Waltershof-Bauern Michael Sippl und der Anna, geb. Knipfer. Michael studierte in Eichstätt Theologie. Dort erhielt er die Tonsur (ist die vollständige oder teilweise Entfernung des Kopfhaares, als Zeichen der gänzlichen Hinwendung zu Gott) und die vier niederen Weihen, aus der Hand des Bischofs Karl August von Reisach. 1841 wurde er Priester und feierte am 11. Juli sein erstes Meßopfer in Deining. Er wirkte als Kooperator in Wolferstadt, Litzlohe, Lauterhofen, Berching, Breitenbrunn und Berngau. 1851 wurde er Pfarrer in Lutzmannstein, 1859 in Böhmfeld, 1874 übergab er aus gesundheitlichen Gründen seine Pfarrei an seinen Nachfolger und verstarb Ende November in Neuburg/Donau.

8 Franz Joseph Nistlbeck, geb. am 30. August 1816 in Unterbuchfeld, gest. 1900 in Velburg. Er erhielt von seinen Eltern eine christliche Erziehung und hatte schon im Alter von 10 Jahren den Wunsch, Priester zu werden. Den Eltern fehlten dazu aber die finanziellen Mittel. Als der sechzehnjährige Franz Joseph seinen Priesterwunsch immer drängender vorbrachte, gaben die Eltern ihre Zustimmung. Der Kaplan von Günching erteilte ihm Unterricht, bis er von der Studienanstalt in Amberg aufgenommen wurde und danach aufs Gymnasium in Neuburg/Donau wechselte. Als die Eltern verstarben, musste er sein Studium aufgeben. In seiner Not wandte Franz Joseph sich an den Landrichter Wilfert aus Neumarkt und bat dort um Hilfe. Der nahm ihn in seiner Kanzlei als Schreiber auf und sorgte wie ein Vater für ihn. Deshalb konnte Franz die abgebrochenen Studien wieder aufnehmen. Einen weiteren Helfer fand Nistlbeck im Pfarrer von Egweil, der ihn an das Gymnasium der Benediktiner in Augsburg vermittelte. Dort absolvierte er 1842 das Gymnasium, 1845 das Lyzeum und an der Münchner Universität die theologischen Fächer. Im Jahre 1847 erhielt Franz Joseph in Eichstätt die Priesterweihe, gespendet von Bischof Georg von Oettl. Seine erste Seelsorgestelle als Kooperator war in Gundolfing. Dort blieb er sieben Jahre. Es folgten Stationen in Nassenfels, Meilenhofen, Rohrbach und Wemding in der Wallfahrtskirche. Nach dieser zehnjährigen Wanderschaft wurde er Pfarrer von Etting. Wegen angeschlagener Gesundheit tauschte Nistlbeck mit dem Benefizianten von Velburg seine Stelle und bewarb sich nach seiner Genesung um die Pfarrstelle in Batzhausen. 14 Jahre hatte er diese inne, bis eine Feuersbrunst den Pfarrstadel einäscherte. Der Schrecken und eine fast ein Jahr dauernde Krankheit erschöpften ihn und so wechselte er wieder in die vorherige Stelle nach Velburg und arbeitete unverdrossen weiter in der Seelsorge, trotz seiner Erkrankung. Franz Joseph erlebte noch sein Goldenes Priesterjubiläum, zu dem er mit der Ehrenmünze des Ludwigsordens ausgezeichnet wurde. Im Alter von 84 Jahren verstarb er.

9 Johann Baptist Tresch, geb. am 28. Januar 1841 in Leutenbach, gest. am 18. Februar 1918 in Neumarkt. Seine Eltern waren der Bauer Leonhard Tresch und seine Ehefrau Margaretha, geb. Hofmann. Zum Priester wurde Johann Baptist 1867 geweiht. Seine erste Stelle als Kooperator war Kipfenberg. 1890 erfolgte seine Investitur zum Stadtpfarrer von Hilpoltstein. Tresch war Bischöflicher Geistl. Rat, Dekan und Hofkapellenbenefiziat in Neumarkt, Inhaber des Ehrenkreuzes des Kgl. Ludwig-Ordens und Ehrenbürger (1907) der Stadt Hilpoltstein. Er war Mitglied der Fünfwunden-Bruderschaft. 1918 ist er in Neumarkt verstorben und dort auch begraben. Sein Grabstein ist bis heute noch an der St. Jobstkirche erhalten.

 

10 Johann Mößl, geb. am 23. Mai 1855 in Oberbuchfeld, gest. am 18. Juni 1917 in Waltersberg. Er war der Sohn des Gütlers Konrad Mößl und seiner Ehefrau Anna, geb. Tresch. Zum Priester wurde er am 21. Dezember 1879 geweiht. Von 1887 bis zu seinem Tod 1917, war Johann Mößl Pfarrer von Waltersberg. Er gründete den Spar- und Darlehensverein Waltersberg und ist Ehrenbürger dieser Gemeinde.

11 Franz X. Seitz, geb. am 29. Oktober 1867 in Tauernfeld, gest. am 8. August 1936 in Strobl/Österreich. Sohn des Bauern Josef Seitz und seiner Frau Maria, geb. Frank aus Tauernfeld. Seine Priesterweihe war 1901, Pfarrer von Strobl am Wolfgangsee wurde er am 6. August 1916. Er ist dort verstorben und auch begraben. Franz X, Seitz ist Ehrenbürger von Strobl.

12 Franz Xaver Obeltshauser, geb. am 2. Oktober 1872 in Siegenhofen, gest. am 18. Januar 1937 in Spalt. Sohn des Lehrers Georg Obeltshauser und seiner Ehefrau Theresia, geb. Strasser. Seine schulische Laufbahn begann in Siegenhofen, Beim Deininger Kaplan bekam er Vorunterricht, bevor er 1883 in das Bischöfliche Knabenseminar Eichstätt aufgenommen wurde. Am 19. März 1896 wurde er zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Berngau, Plankstetten, Neumarkt, St. Moritz Ingolstadt, Pfarrprovisor in Altdorf/Nbg. dann Pfarrer von Altdorf und ab 1904 Pfarrer von Altdorf bei Titting. 1913 wird er zum Stadtpfarrer von Spalt berufen. Franz Xaver Obeltshauser war Geistlicher Rat und Dekan und Mitglied der Fünfwunden-Bruderschaft. Er war bekannt als glänzender Redner, gewandter Prediger und Mann des Volkes. Er interessierte sich sehr für die Heimatgeschichte von Spalt und schrieb mehrere Bücher und Abhandlungen. Für seine großen Verdienste ernannte ihn die Stadt Spalt zum Ehrenbürger. Obeltshauser verstarb 1918 in Spalt und ist auch da begraben.

13 Johannes Baptist Braun, geb. am 20. April 1877 in Mittersthal, gest. am 14. Februar 1944 in Gersdorf. Sohn des Gütlerehepaares Johann Baptist Braun und der Maria Anna, geb. Ehrnsberger aus Mittersthal. Am 5. Juli 1903 wurde er zum Priester geweiht und kam als Hauskaplan nach Rauenzell, dann nach Ensfeld und Großweingarten, danach wurde er Pfarrprovisor in Weinsfeld. 1908 wird er zum Pfarrer von Gundelsheim ernannt und dreißig Jahre später, nämlich 1938, wurde er Hausgeistlicher im Waisenhaus in Gersdorf. Dort verstarb er 1944.

 

14 Willibald Kürzinger, geb. am 27. Februar 1881 in Siegenhofen, gest. am 9. August 1917 in München. Sohn des Bauern Josef Kürzinger aus Siegenhofen und seiner Ehefrau Barbara, geb. Kraus. Zum Priester geweiht wurde er 1906. Er war Hausgeistlicher an der Kretinenanstalt Lauterhofen und Kommorant in Neuburg. Er ist 1917 in München verstorben und in Siegenhofen begraben. Seine Grabsteinplatte mit Bild ist im alten Chor im Turm der Kirche erhalten. Eine Gedenktafel ist unter der Empore an der Wand angebracht.

15 P. Johann Baptist Schuster, geb. am 23. Februar 1887 in Tauernfeld, gest. am 3. Juni 1952 in Pullach. Sohn des Bauern Joseph Schuster aus Tauernfeld und der Anna Maria, geb. Götz. Zum Priester geweiht wurde er am 29. Juni 1911. Er trat am 15. September 1913 als Pater Johann Baptist in die „Gesellschaft Jesu“ ein und war als Professor der Ethik und Sozialphilosophie dem jungen Ordensnachwuchs Lehrer und Vorbild. Durch Exerzitien und Vorträge wirkte er tief und nachhaltig auf Laien, Priester und Ordensleute. 1952 starb er in Pullach und ist dort begraben.

16 P. Michael Gerhard Scherer, geb. am 15. März 1892 in Voggenthal, gest. am 26. August 1944 in Brieg/Schlesien. Seine Eltern Johann Scherer aus Oberbuchfeld und Theresia, geb. Nißlbeck, zogen 1910 mit ihren neun Kindern von Voggenthal nach Rothenfels. Zu diesem Zeitpunkt war Michael bereits Schüler im Eichstätter Gymnasium. 1918 meldete er sich freiwillig zum Militär. Er wurde schwer verwundet und lag ein halbes Jahr nervenkrank im Lazarett. Wieder daheim arbeitete er bei seinen Eltern in der Landwirtschaft mit und half überall, wo er gebraucht wurde. Seine Kriegsverletzungen verschlimmerten sich wieder und zwangen ihn, einen körperlich weniger anstrengenden Beruf auszusuchen. Er wurde Zisterzienser in Bronnbach und legte 1931 seine Profeß ab, dabei erhielt er seinen Klosternamen Gerhard. Er siedelte mit seinen Klosterbrüdern in das aufgekaufte Kloster Seligenporten um und wurde am 29. Juni 1934 in Eichstätt zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er am 15.Juli in Deining. Pater Gerhard war Kaplan und Spiritual in Mariastern bei Bautzen, kam 1937 nach Stams in Tirol und 1940 nach Haugsdorf als Spiritual. Von einer Nonne wurde er als „kränklicher, frommer, stiller Herr, beliebt bei Groß und Klein“, beschrieben. Am Karfreitag 1943 wurde er verhaftet und zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Ihm wurde „Absichtliches Abhören ausländischer Sender“ vorgeworfen. Er starb am 26. August 1944 als Märtyrer der Nazizeit im Zuchthaus Brieg/Schlesien.

 

17 P. Joseph Leopold Sturm, geb. am 17. April 1901 in Deining, gest. am 12. Dezember 1979 in München. Er war der Sohn des Postboten Joseph Sturm und der Anna, geb. Kraus. Die Familie verzog berufsbedingt nach Nabburg und von dort 1906 nach Freystadt. Joseph hatte noch sechs Geschwister und besuchte in Freystadt die Volksschule, bevor er in das humanistische Gymnasium nach Bamberg überwechselte. Als Angehöriger des Franziskanerseminars beschloss er 1920 das Studium und trat in den Franziskanerorden ein. Er studierte Philosophie und Theologie und wurde am 20. September 1925 in München zum Priester geweiht. Zwei Jahre später begann er als Volksmissionar und von 1949 bis 1968 war er Generalsekretär der Missionskonferenz (Arbeitsgemeinschaft aller Volksmissionare im deutschen Sprachgebiet). Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Missionsdienst wurde ihm die Leitung des Kommissariats für das Heilige Land übertragen. Er lebte bis zu seinem Tod im Franziskanerkloster St. Anna in München.

18 Josef Pfeiffer, geb. am 8. November 1920 in Leutenbach, gest. am 2. Mai 2011 in Eichstätt. Sohn des Bauern Lorenz Pfeiffer und seiner Ehefrau Maria. Er empfing am 29. Juni 1950, von Bischof Joseph Schröffer im Eichstätter Dom, die Priesterweihe. Er war Kooperator in Pleinfeld und Weißenburg, anschließend Pfarrprovisor und Pfarrer von Weißenburg. Ab 1956 leitete er zudem als Dekan das damalige Dekanat Ellingen. 1966 wurde Josef Pfeiffer in das Domkapitel berufen und mit der Leitung des Bischöflichen Seelsorgeamtes betraut. Bischof Alois Brems ernannte ihn 1968 zum Generalvikar, diese Aufgabe übertrug ihm auch der nachfolgende Bischof Karl Braun. Ab 1983 stand Josef Pfeiffer als Dompropst an der Spitze des Domkapitels Eichstätt. 1989 trat er aus gesundheitlichen Gründen von seinen Ämtern zurück. Seelsorgerische Aufgaben nahm er wahr, solange es sein Gesundheitszustand erlaubte. Im Eichstätter Heilig-Geist-Spital war er bis 1999 Pfarradministrator und bis 2007 Eyb`scher Benefiziat. Josef Pfeiffer war Inhaber des Bayerischen Verdienstordens und des Verdienstkreuzes Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Träger der Bürgermedaille der Stadt Eichstätt. Am 2. Mai 2011 hat er sein Leben seinem Schöpfer zurückgegeben. Das Requiem fand am 6. Mai im Hohen Dom zu Eichstätt statt, beigesetzt wurde er auf dem Domkapitelsfriedhof im Kreuzgang.

 

19 P. Romanus Richard Kölbl, geb. am 14. Februar 1928 in Unterbuchfeld, gest. am 28. April 2009 in Schwarzach/Main. Sohn der Landwirtseheleute Johann und Maria Kölbl. Er besuchte die Volksschule in Siegenhofen und wechselte anschließend in das Studienseminar St. Benedikt in Würzburg. Nach dem Abitur trat er 1948 in den Benediktinerorden in Münsterschwarzach ein und nahm den Namen Romanus an. Am 4. Juli 1954 wurde er zum Priester geweiht, seine Primiz fand am 11. Juli in Deining statt. Pater Romanus wäre sehr gerne sofort nach seiner Priesterweihe in die Mission gegangen, aber da er schwer erkrankte, entschied er sich erstmal dazu, als Erzieher im Internat St. Ludwig/Schweinfurt tätig zu sein und zusätzlich unterrichtete er am dortigen Gymnasium. Von 1962 bis 1992 ging sein Missionswunsch in Erfüllung und er war in verschiedenen Pfarreien im Missionsgebiet Peramiho in Tansania tätig. Pater Romanus kehrte dann aus gesundheitlichen Gründen in die Heimat zurück und wirkte ab 1993 als Hausgeistlicher in St. Ludwig/Schweinfurt in einer heilpädagogischen Mädchenschule bei den Oberzeller Schwestern. 2004 konnte er sein Goldenes Priesterjubiläum in Unterbuchfeld feiern. Sein irdisches Lebenswerk beendete er am 28. April 2009 in Münsterschwarzach.

 

20 P. Josef (Sepp) Frank, geb. am 23. März 1931 in Deining, gest. am 23. Juli 2022 in Ravensburg. Sohn des Wagners Joseph Frank und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Schlosser. Er wuchs mit zwei Geschwistern auf und lernte bei seinem Vater das Wagnerhandwerk, hatte aber bald schon den Wunsch, Priester zu werden. Deshalb trat er in ein Spätberufenen-Seminar ein und wurde Pallottiner. Zum Priester geweiht wurde er am 16. Juli 1961 in Augsburg, seine Primiz in Deining war am 23. Juli 1961. Pater Sepp Frank war Heimerzieher in Bruchsal, Kaplan in Augsburg, ab 1972 Heimleiter des Studentenwohnheims St. Michael in Eichstätt, während der Urlaubszeit übernahm er die Seelsorge als Campingpfarrer. Weiter war er Rektor im Kloster Eichstätt und ab 1994 Prokurator (Verwalter) in Untermerzbach und Pfarrer in Kaltenbrunn. 25 Jahre war er im süddeutschen Raum als Gemeinde- und Volksmissionar unterwegs. 2011 feierte Pater Sepp Frank sein Goldenes Priesterjubiläum in Deining. Er verbrachte seinen Lebensabend in Hersberg bei Immenstaad am Bodensee. Er war ein weltoffener, naturverbundener Seelsorger mit Herzblut. Bis zu seinem Tod interessierte er sich sehr für die Deininger Ortsgeschichte und gab sein heimatkundliches Wissen gerne weiter. Am Jahrestag seiner Primiz, dem 23. Juli 2022 gab er sein gottgeweihtes Leben seinem Schöpfer zurück.

 

21 Michael Seitz, geb. am 28. Juli 1943 in Deining, gest. am 19. August 1975 in Nürnberg. Sohn des Landwirts Michael Seitz und seiner Ehefrau Maria. Seine Schulzeit verbrachte er in Deining, bis er ins Gymnasium nach Eichstätt wechselte. Auch dann blieb er seinem Dorf verbunden und spielte weiterhin beim FC Deining in der Mannschaft. Überaus zahlreich waren die Gläubigen aus der Pfarrei Deining, die bei der Priesterweihe am 29. Juni 1969 in Eichstätt und der Primiz am 6. Juli 1969 in Deining, dabei sein wollten. Eine lange Autokolonne war Michael Seitz am Abend seiner Priesterweihe, mit blumengeschmückten Fahrzeugen entgegengefahren und hatte ihn ins festlich beflaggte Heimatdorf geleitet. Am neuen Schulhaus fand sich eine große Menschenmenge ein, um den Neupriester zu empfangen und von ihm den Primizsegen zu erhalten. In den folgenden Tagen putzte sich Deining für die Primiz am Sonntag, dem 6. Juli heraus. Auf dem Schulsportplatz hatte man unter einem Baldachin den Altar aufgebaut. Die Kirchenfahnen und die Banner der Vereine, zahlreiche Ehrengäste und unzählige Gläubige begleiteten zusammen mit der Werkvolkkapelle den Primizianten durch das Dorf bis zum Festplatz. Es war für alle Anwesenden eine erhebende Feier und ein einmaliges Erlebnis, das sie mit dem Neupriester begehen durften. Michael Seitz wurde als Aushilfe in Stein, Wissing, und Kemnathen und als zweiter Kaplan in Herrieden eingesetzt. Im Oktober 1974 wurde er Kaplan in Nürnberg/Heiligste Dreifaltigkeit. Im Alter von 32 Jahren wurde Michael Seitz am 19. August 1975 durch einen plötzlichen Tod aus einem hoffnungsvollen Priesterleben gerissen. Sein Begräbnis fand in würdevoller Weise in seiner Deininger Heimat statt.

 

22 Albert Ott wurde in eine alteingesessene Oberbuchfelder Familie hineingeboren. Er besuchte die Grundschule in Deining, danach wechselte er zum Willibald-Gymnasium in Eichstätt. Nach seinem Abitur blieb er Eichstätt treu und trat in das Priesterseminar ein. Am 28. Juni 1997 wurde Albert Ott im Hohen Dom zu Eichstätt von Bischof Walter Mixa zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte der Neupriester am 29. Juni 1997 auf der Point-Wiese in Oberbuchfeld. Eine große Schar von Gläubigen nahm an diesem eindrucksvollen Ereignis teil. Seine Kaplanstellen befanden sich in Pleinfeld und Roth. Albert Ott wurde im September 2000 vom Neumarkter Dekan Richard Distler zum Pfarrer von Pölling installiert. Von 2003 bis 2008 war er gleichzeitig Diözesanlandvolkpfarrer des Bistums Eichstätt. 2017 kam noch Woffenbach zum Pfarrverband dazu. Zuletzt war er für die Region auch als geistlicher Vertreter im Diözesansteuerausschuss tätig. Nach 19 Jahren Aufenthalt in Pölling verabschiedete sich die Pfarrei im November 2019 mit einem feierlichen Gottesdienst von ihrem langjährigen Seelsorger, der gesundheitsbedingt in den endgültigen Ruhestand versetzt wurde. Im Juni 2022 konnte Pfarrer Albert Ott, im kleinen Kreis, sein 25jähriges Priesterjubiläum feiern. Schon immer war die Mitarbeit auf dem heimatlichen Hof seine große Leidenschaft. Seine Freizeit verbrachte er mit Vorliebe zuhause in Oberbuchfeld und hilft auch jetzt in seinem Ruhestand immer noch gerne im landwirtschaftlichen Familienbetrieb aus.

Die Priester der Kirchengeschichte

1 Heinrich Schweppermann wird 1370 in einer Urkunde als Pfarrer von Deining genannt. 1376 wird er noch einmal in einer alten Schrift erwähnt.

2 Alexander Meisterlein ist 1464 Pfarrer von Deining. Er lebt jedoch mehr für die kirchliche Verwaltung und seine Lehrtätigkeit, als für seine Pfarrei. 1480 wird er noch einmal als Emeritus (im Ruhestand) in Deining erwähnt.

3 Markus Hirschvogel war 1477 Pfarrer in Deining.

4 Erasmus Betz er wird 1480 in einem Buch als Pfarrer von Deining genannt.

5 Konrad Hayd war in Deining um 1542 bis 1555. Er ist der letzte katholische Pfarrer in Deining vor der Reformation.

6 Ulrich Juhenettl (lutherisch) wirkte in Deining von 1555 bis 1562. Er ist der erste Pfarrer, der ab 1560 die Taufen, Trauungen und Sterbefälle in Kirchenbüchern aufgeschrieben hat.

7 Ulrich Werner (lutherisch), geboren 1525, sein Vater war ebenfalls Pfarrer. Er war von 1564 bis 1582 Pfarrer in Deining. Seine erste Frau hieß Katharina, seine zweite Elisabeth, ein Sohn Leonhard und eine Tochter Katharina wurden in Deining geboren.

8 Johann Kintram (lutherisch) Pfarrer von Deining 1582 bis 1591.

9 Christian Reinhard (lutherisch) wohnte ab 1591 mit seiner Ehefrau Elisabeth in Deining. 1593 berichtete er im Taufbuch, dass sein zehntes Kind, der 7. Sohn, getauft wurde. 1602 erwähnt er, dass sein Sohn Johann, kurz nach seiner Konfirmation, seine erste Taufe gespendet hat. Dieser Sohn Johann wird sein Nachfolger in Deining und berichtet über den Tod von Christian Reinhard 1621: er starb von Krankheit und Alter aufgezehrt, an der ungarischen Krankheit (Nerven- und Faulfieber), nachdem er 30 Jahre lang mit Eifer der Pfarrei vorgestanden hatte.

10 Johann Reinhard (lutherisch), Sohn des Pfarrers Christian Reinhard, übernahm die Pfarrstelle seines Vaters von 1621 bis 1626.

11 Johann Friedrich Vigilius (lutherisch) wird 1625 als Pfarrer von Deining genannt.

12 Johann Christoph Meges (lutherisch) ist hier Pfarrer von 1626 bis 1628.

13 Johann Schober ist nach der Reformation von 1628 bis 1632 der erste katholische Pfarrer in Deining. Er schreibt selbst: Nach der pfalzischen Reformation und der Bekehrung der verführten und verirrten Schafe, wurden die Leichen der Pfarrer in der Kirche des Hl. Willibald beigesetzt.

14 Kaspar Mos von 1632 bis 1633 in Deining.

15 Michael Weikersreuther Pfarrer von Deining und Tauernfeld 1633 bis 1635. Er hielt auch Trauungen und Beerdigungen in Neumarkt in der Hofkirche.

16 Georg Dorn, Magister, von 1635 bis 1642 in Deining. Er schreibt: Nach dem Abzug unserer Feinde und der Pfalzischen wurden von mir, vom eigentlichen Pfarrer von Deining, 1635 alle neugeborenen Kinder getauft, die zur Pfarrei Deining und Günching gehörten.

17 Christoph Mockh Pfarrer von 1642 bis 1645.

18 Matthäus Dollinger war von 1645 bis 1679 Pfarrer in Deining. Er starb am 12. September 1679 im Alter von 67 Jahren.

19 Johann Philipp Baumgartner wirkte hier von 1679 bis 1706. Er war zuerst als Pfarrprovisor eingesetzt, bevor er zum Pfarrer ernannt wurde.

20 Johann Buschel war von 1706 bis 1708 in Deining. Er schreibt, dass er diese Pfarrei im Gehorsam übernommen und alle neugeborenen Kinder getauft hat, oder sie von seinem Kaplan taufen ließ. Sein Kooperator schreibt 1708: Gerade war der Hochwürdige und berühmte Herr Johannes Buschel, 19 Monate überaus würdiger Pfarrer in Deining, fast immer an schwerer Krankheit leidend, als er am Fest der Beschneidung (1. Januar) während seiner Predigt, noch auf der Kanzel, von einem Schlaganfall getroffen wurde. Er wurde in den Pfarrhof gebracht und nach dem Empfang der letzten Ölung verschied er, ungefähr im 42 Lebensjahr. Am 3. Januar 1708 wurde er in Deining der Erde übergeben und begraben. Dies bezeugt als Augenzeuge sein Kooperator.

21 Franz Xaver Beer, Pfarrer von Deining von 1708 bis 1715. Am 14. Juni 1715 starb ruhig im Herrn, gestärkt mit dem Sakrament der letzten Ölung der überaus verehrungswürdige und hochberühmte Herr Franz Xaver Beer, Lizentiat der Theologie, Pfarrer von Deining. Er wurde begraben in der Kirche, nahe dem Hochaltar, im 43. Lebensjahr.

22 Christoph Bangratz war von 1715 bis 1723 in Deining. Er schreibt über sich selbst: Ich Christoph Bangratz, Lizentiat der Hl. Theologie, habe die Pfarrei am 15. Juni 1715 übernommen. Ich wurde vorgeschlagen und empfohlen vom Fürstbischof von Eichstätt. Sein Kaplan schreibt: Am Aschermittwoch, dem 12. Februar 1723, starb der ehrwürdige und berühmte Herr Christoph Bangratz in Neumarkt. Er wurde auf dem Friedhof Deining, in der Nähe der rechten Tür der Pfarrkirche beigesetzt.

23 Johann Georg Zinckel war Pfarrer in Deining von 1723 bis 1774. Er wurde am 17. September 1690 in Weißmain/Franken geboren. Er studierte in Bamberg und Wien. Priester wurde Johann Georg Zinckel 1715, Pfarrer in Deining 1723 und Dechant 1762. Er war 51 Jahre Pfarrer in Deining, als er am 5. Januar 1774 starb. Auf ihn verweist noch heute eine Gedenktafel in der Pfarrkirche. Vier von ihm gebaute Kirchen in der Pfarrei, darunter Lengenbach, erinnern an seine Amtszeit. Pfarrer Georg Zinckel regte in Deining den Kartoffelanbau an und somit wurde Deining einer der ersten Oberpfälzer Orte, an denen die Kartoffeln eingeführt und bekannt wurden.

24 Johann Georg Krach war 1774 nur ein halbes Jahr in Deining. Er war Kandidat und Lizentiat des Kirchenrechts und Lehrer der Philosophie.

25 Johann Sebastian Yberle, von August 1774 bis 1808 war er Pfarrer von Deining. Seine Grabinschrift lautet: Hier ruht nach einem wohltätigen Leben von 77 Jahren, der Hochw. Hochwohlgeb. Herr Sebastian Yberle. Er war Theologischer Lizentiat, Bischöfl. Eichstättischer Rat, Kammerer des Ruralkapitels, 34 Jahre Pfarrer in Deining, Jubelpriester. Ein Seelenhirt beweist durch sein Leben, siegend durch die Liebe, ein Mann von seltener Herzensgüte, ohne Falsch und Tadel. Der Armen und Kranken Freund, sich selbst vergessend. In den schweren Drangsalen des Krieges für alle Rat, Helfer und Vater. Er starb am 2. Oktober 1808 früh um 3 Uhr an einem Lungenschlag. Beerdigt wurde er vom Stadtpfarrer Max August Freiherr von Egkher aus Neumarkt, Ritter des St.Michaelordens. Johann Sebastian Yberle setzte den Pfarrhof und den Zehentstadel in Siegenhofen instand. Zu seiner Zeit fand auch die Schlacht bei Deining statt, zu der er einen ausführlichen Bericht überliefert hat.

26 Johann Baptist Sammüller wirkte von 1809 bis 1829 in Deining. Über ihn steht geschrieben: Im Jahre 1829 verließ der an Gelehrsamkeit und Lebenshaltung gleicherweise ausgezeichnete Herr Johann Baptist Sammüller, Dekan des Kapitels Neumarkt die Pfarrei Deining, um die Last der Pfarrei Lengenfeld auf sich zu nehmen. Bei seinem Abschied begleiteten ihn die innigsten Wünsche der Pfarrkinder.

27 Martin Ehrensberger war von 1830 bis 1831 Pfarrer von Deining. Ein Eintrag 27 Martin Ehrensberger war von 1830 bis 1831 Pfarrer von Deining. Ein Eintrag im Sterbebuch lautet: Am 21. September 1831 nachmittags um 2 Uhr verstarb Pfarrer Martin Ehrensberger. Beerdigt wurde er zwei Tage später von seinem Vorgänger Pfarrer Sammüller.

28 Georg Krieger lebte von 1832 bis 1862 in seiner Pfarrei Deining. Er wurde geboren am 21. Oktober 1791 in Krotensee bei Bamberg. Nachdem er 1814 an der Studienanstalt Amberg die Vorbereitungsklassen, das Gymnasium, die Philosophie und Kurse der Theologie vollendet hatte, begab er sich an die Universität Landshut, wurde dort ins Klerikal-Seminar aufgenommen und nach einem Studienjahr, am 5. November 1815, in Eichstätt zum Priester geweiht. Zehn Jahre wirkte Georg Krieger in verschiedenen Pfarreien der Diözese Eichstätt, dann wurde ihm für sechs Jahre die Pfarrei Enkering übertragen. Ab 1832 betreute er die Pfarrei Deining dreißig Jahre lang. 1841 wählten ihn seine Mitbrüder zum Kammerer des Kapitels Neumarkt.

29 Johann Georg Herrmann war nur drei Monate Pfarrer von Deining, vom Oktober 1862 bis Januar 1863. Er wurde 1805 in Neumarkt geboren und war bereits über 30 Jahre Pfarrer in Berg gewesen, als er sich krankheitsbedingt für die Pfarrstelle Deining bewarb. In Deining hatte er sich noch nicht eingewöhnt, als er in den ersten Tagen des Jahres 1863 verstarb.

30 Michael Adam Reinl war von 1863 bis 1868 Pfarrer von Deining. Er wurde 1825 in Neumarkt geboren und erhielt 1851 seine Priesterweihe. Am 19. Februar 1863 präsentierte ihn der Magistrat von Neumarkt als Pfarrer von Deining. Am Sonntag, dem 3. Mai 1863 nachmittags um 2 Uhr, fand sein feierlicher Einzug in Deining statt. 1868 verließ er Deining und verzog in die Pfarrei Mitteleschenbach.

31 Martin Geidtner übernahm die Pfarrei Deining von 1868 bis 1912. Er war geboren am 16. November 1823 in Pfaffenhofen bei Kastl. Seine Eltern, Hausname „Papiererer“, besaßen dort eine Papiermühle. Geidtner studierte am Gymnasium in Amberg, nur die letzten Semester verbrachte er am Bisch. Lyzeum in Eichstätt. Am 7. August 1847 wurde er zum Priester geweiht. Nach Stationen in Kipfenberg, Litzlohe und Reichertshofen erhielt er 1868 die Pfarrei Deining, welche er 43 Jahre bis zu seinem Tod innehatte. Pfarrer Martin Geidtner war streng zu sich selbst und deshalb stellte er auch gegen andere solche Forderungen, die ihm den Ruf eines strengen Priesters eintrugen. In ihm wirkte der Eifer eines Missionars, er hielt selbst Volksmissionen in der Umgebung und auch vier in seiner eigenen Pfarrei Deining. Unter seiner Pfarrführung erfolgte der Ausbau des Kirchturms, die Pfarrkirche und sämtliche Filialkirchen ließ er renovieren, die Pfarrkirche erhielt neue Altäre und ein neues Geläute. Groß war die Summe, die er zu diesen Zwecken sammelte. Unter Pfarrer Geidtner wurde von der Familie Geißler ein Kooperator-Benefizium gegründet. Eine große Freude für ihn war, dass die Gründung einer Kinderbewahranstalt mit ambulanter Krankenpflege verwirklicht werden konnte. In engerem Freundeskreis war er liebenswürdig, heiter, gesellig und gastfreundlich. Im gastlichen Pfarrhaus weilten auch gerne die vielen Hilfspriester, die dort in Jahrzehnten aus und ein gingen. 1878 wurde Pfarrer Geidtner zum Kammerer gewählt und 1885 zum Dekan des Kapitels Neumarkt, 1886 würdigte ihn der Bischof mit dem Titel Geistlicher Rat. Durch sein Mittun wurde 1895 der Raiffeisenverein Deining gegründet. 1897 konnte Pfr. Geidtner unter Anteilnahme zahlreicher Priester und der ganzen Pfarrgemeinde sein Goldenes Priesterjubiläum feiern. Zu diesem Anlass erhielt er das Ehrenkreuz des K. Ludwigordens. Nach der Jubiläumspredigt und dem Te Deum stieg er noch einmal selbst auf die Kanzel und sprach dort sein Leitmotiv: Ehre gebührt allein Gott. Gelobt sei Jesus Christus. Zehn Jahre später konnte Pfarrer Martin Geidtner noch sein Diamantenes Priesterjubiläum feiern. Sein langes Priesterleben endete am 5. März 1912.

32 Johann Baptist Götz war von 1912 bis 1929 Pfarrer von Deining. Er wurde am 19. Dezember 1881 als Sohn des Schreinermeisters Sebastian Götz in Neumarkt geboren. Er studierte in Eichstädt und wurde 1907 zum Priester geweiht. Seine Priesterstationen waren Großenried, Weinberg, Fiegenstall, Kinding und Wemding, bevor er vom Stadtmagistrat Neumarkt am 2. Mai 1912 auf die Pfarrei Deining präsentiert und durch den Generalvikar Dr. Triller zum 1. Juli 1912 investiert wurde. Während seiner Amtszeit versuchte Pfarrer Götz immer wieder einen Kirchenumbau durchzusetzen, auch 1914 bestand diese Absicht. Leider wurde dieses Vorhaben durch Uneinigkeiten und letztendlich durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs verhindert. Nach Kriegsende 1918 sank der Wert des Geldes und es kam wieder nicht zum Kirchenumbau, auch nach der Inflation 1925 verliefen alle Versuche im Sand und der Pfarrer hatte keine Kraft mehr, dieses Projekt umzusetzen. 1929 verließ Johann Baptist Götz Deining, um seine neue Pfarrstelle in Ornbau anzutreten. Verstorben ist er am 25. April 1954 in Ursberg.

 

33 Franz Xaver Lederer war Seelsorger in Deining von 1929 bis 1949. Er wurde geboren am 10. November 1893 in Ornbau, als Sohn der Zimmermannseheleute Johann und Anna Maria Lederer. Er besuchte die Volksschule in Ornbau und trat mit 12 Jahren an das Gymnasium Eichstätt über, das er 1914 absolvierte. Eine Unterbrechung seines Studiums brachte von 1915 bis 1918 der erste Weltkrieg, den er als Soldat und später als Offizier mitmachte. Von 1918 bis 1921 setzte Lederer sein Studium in Eichstätt fort, dem am 29. Juni 1921 die Priesterweihe folgte. Sein weiterer Priesterweg führte ihn nach Raitenbuch, Weißenburg und Eichstätt. Ab 1929 folgten 20 Jahre segensreiches Wirken als Pfarrer von Deining. Die Deininger Pfarrkirche wurde erweitert und der Neubau der Filialkirche Siegenhofen ist sein Werk. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis 1949 entstand die Caritassiedlung. Auf Grund seiner Verdienste um das Wohl seiner Pfarrgemeinde ernannte ihn der Gemeinderat als ersten zum Ehrenbürger. 1949 wurde Pfarrer Lederer von Deining nach Freystadt versetzt und 1968 ging er in den Ruhestand. 1971 feierte der Priester sowohl in Freystadt als auch in Deining sein Goldenes Priesterjubiläum. Am 2. August 1977 endete sein irdisches Leben in Freystadt.

 

34 Matthias Breindl übernahm von 1949 bis 1976 die Pfarrstelle von Deining. Am 11. September 1910 wurde er in Weigersdorf geboren. Er besuchte die Volksschule in Pollenfeld, anschließend das Gymnasium in Eichstätt. Am 29. Juni 1938 erhielt Matthias Breindl aus der Hand des Bischofs Michael Rackl die Priesterweihe. Sein weiterer Weg führte ihn nach Berngau und St. Anna Neumarkt. Im Neumarkter Krankenhaus kümmerte sich der Geistliche um die Kranken und Sterbenden. Sein Pfarrhaus war während des Krieges Zufluchtsort für Verwandte und Notleidende. Ihm zur Seite stand immer seine Schwester und Haushälterin „Tante Kathi“. Sobald es die Kriegslage zuließ, ging es auch in Neumarkt an den Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Unter Pfr. Breindl wurden das Pfarr-, Mesner- und Kolpinghaus, sowie der Kindergarten in der Bräugasse aufgebaut und waren ebenso sein Werk, wie die Wiederherstellung der beschädigten St. Johanneskirche. 1949 bezog Pfarrer Breindl die Pfarrei Deining, wobei er der letzte Priester war, der vom Stadtrat Neumarkt auf diese Pfarrei präsentiert wurde, bevor dieses Gremium für immer auf dieses Präsentationsrecht verzichtete. Auch in Deining war Pfarrer Matthias Breindl von einem ungeheueren Bauwillen beseelt. Seine Bitten bei den Gläubigen ermöglichten auch hier den erfolgreichen Aufbau. Der Ausbau des Altenheims St. Josef, der Kindergartenbau, die Errichtung des St. Annaheims gehörten zu seinen Bauvorhaben. Alle Kirchen der Pfarrei wurden innen und außen restauriert oder neuerbaut, die Leichenhäuser und Friedhöfe gebaut oder umgestaltet. Das alte Ökonomiegebäude des Pfarrhauses verwandelte sich durch einige kleine Zimmer und einem großen Saal mit Bühne, zum Pfarrheim, dessen Räume auch jahrelang für Schulunterricht bereitgestellt wurden, bis die Verbandsschule ihrer Bestimmung übergeben werden konnte. Für all diese Verdienste wurde Pfarrer Matthias Breindl 1970 zum Ehrenbürger Deinings ernannt. 1976 empfing er das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bei allen Festen und Feiern verteilte der Seelsorger unzählige Bonbons, Bleistifte und Plätzchen (von Tante Kathi in Unmengen gebacken) an alle Kinder. Nicht zu Unrecht wurde er deshalb auch Bonbon- und Baupfarrer genannt. 1992 verstarb Pfarrer Matthias Breindl in Neumarkt und wurde am 4. September 1992 in Deining beerdigt.

   

35 Willibald Brems wurde zum 1. August 1976 zum Pfarrer von Deining ernannt. Er war den Gläubigen kein Unbekannter, denn 1963 war er bereits als Kaplan in der Pfarrei Deining. Willibald Brems wurde am 18. Januar 1938 in Rapperszell geboren. Am 29. Juni 1963 weihte ihn Bischof Josef Schröffer zum Priester. Seine Seelsorgestellen waren Wassertrüdingen, Deining, Königstein, St. Willibald Eichstätt, Fünfstetten und Wallfahrtskirche Wemding. Ein herzlicher Empfang wurde dem neuen Pfarrer zuteil, als er seinen ersten feierlichen Gottesdienst zelebrierte. Sehr viele gesellige Neuerungen wurden durch Pfr. Brems zu festen Bestandteilen des Deininger Jahreslaufs, wie z.B. der Neujahrsempfang, Kirchenmäuseball, Pfarrfeste und Pfarrwallfahrten, die immer durch die Dichtkunst des Seelsorgers bereichert wurden. Viele Bauvorhaben konnte er tatkräftig umsetzen. Die Ernennung zum Pfarrer von Pleinfeld trat am 1. März 1990 in Kraft. Im Juli 2003 konnte Pfr. Brems dort sein 40-jähriges Priesterjubiläum feiern.

 

36 Franz Mattes wurde 1949 in Hepberg geboren und wuchs dort auf. Vor seinem Theologiestudium absolvierte er eine Lehre als Maschinenschlosser. Nach seiner Priesterweihe 1977 war er Kaplan in Neumarkt und Pleinfeld. 1981 übernahm er die Leitung des Bischöflichen Seminars St. Willibald in Eichstätt. Ab 1986 wurde er Domvikar und Mentor für die Religionspädagogen und Laientheologen an der Kath. Universität Eichstätt. Mit Wirkung zum 16. Juli 1990 ernannte Bischof Karl Braun, Franz Mattes zum Pfarrer von Deining, Großalfalterbach und Döllwang. Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde Pfarrer Franz Mattes am 23. Juli 1990 offiziell in sein neues Amt eingeführt. Fast ganz Deining war in der Kirche anwesend, um den neuen Seelsorger bei seiner Installation beizustehen. Bereits am Freitagabend waren ca. 400 Gläubige zum Empfang von Franz Mattes zur Bahnhofstraße gekommen. Eine zusätzliche Aufgabe bekam er 1994, als er den Auftrag annahm, Landvolkpfarrer des Bistums zu sein. Seine Zeit in Deining endete bereits nach sieben Jahren, als Pfr. Franz Mattes im Oktober 1997 zum Domkapitular und zugleich zum Dompfarrer von Eichstätt ernannt wurde.

37 Wolfgang Jäger wird zum 1. November 1997 zum Pfarrer von Deining ernannt. Am 18. Januar 1998 fand die feierliche Begrüßung statt. 2009 feierte Wolfgang Jäger, mit einem großen Festtag, sein 25jähriges Priesterjubiläum in Deining und erzählte dabei einiges aus seinem Leben. Er wurde am 13. November 1958 in Biederbach geboren, als ältestes von sechs Kindern. Er besuchte in Wolframs-Eschenbach die Grundschule, danach kam er in das Internat mit Gymnasium nach Eichstätt. In der 13. Klasse kam langsam der Wunsch auf, Priester zu werden. Nach dem Abitur begann er sein Theologiestudium, das er in Rom fortsetzte. Dort fiel dann die Entscheidung, das Studium in Eichstätt weiterzuführen und mit der Priesterweihe zu vollenden. Am 30. Juni 1984 wurde Wolfgang Jäger von Bischof Karl Braun zum Priester geweiht. Sein Weg als Kaplan führte ihn nach Velburg, Nürnberg-Langwasser und Weißenburg. 1989 wurde er Pfarrer von Huisheim, Gosheim und Mündling, bevor er nach Deining berufen wurde. Vor allem bei Rom-Reisen mit Angehörigen der Pfarrgemeinde konnte er seine Sprach- und Ortskenntnisse und sein großes Wissen einsetzen. 2013 nahm Pfr. Wolfgang Jäger Abschied von Deining und zog in seine neue Pfarrei Roßtal.

 

38 Norbert Zawilak wurde 1992 für die Diözese Oppeln zum Priester geweiht. Er war von 2013 bis März 2015 Pfarrer von Deining. Der Ruhestandspfarrer Clemens Bombeck übernahm von März bis September die drei Pfarreien Deining, Döllwang und Waltersberg als Pfarradministrator.

39 Michael Konecny wird zum 1. September 2015 als Pfarrer von Deining ernannt. Bei der offiziellen Einführung am 4. Oktober begleiteten Dekan Monsignore Richard Distler und elf weitere Geistliche, Michael Konecny zum Altar. Der Dekan überreichte ihm bei der Installation symbolisch den Kirchenschlüssel. Eine große Schar von Gläubigen hatte sich zu diesem Festgottesdienst eingefunden, um ihren neuen Seelsorger zu begrüßen. Pfarrer Michael Konecny gab der Pfarrgemeinde bei seinem Schlusssegen folgende Worte mit auf den Weg: Unsere Kirche ist und bleibt eine Dauerbaustelle. Bauen wir zusammen an der Kirche Jesu Christi.

 

Benezfiziaten der Kirchengeschichte

 

1879 wurde in Deining ein Kooperator-Benefizium errichtet. Das bedeutete, dass der dafür bestimmte Kaplan, unter Leitung des jeweiligen Pfarrers, Aushilfe bei der Seelsorge in der Pfarrei Deining leisten musste. Insbesondere war die Aushilfe im Beichtstuhl, bei der Abhaltung von Amt, Predigt, Christenlehre, Andachten, Prozessionen, Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Religionsunterricht in der Schule, im Wechsel mit dem Pfarrer, gefragt. Der Benefiziat verfügte über ein eigenes Wohnhaus, das vom Pfarrhaus unabhängig und Eigentum der Pfründestiftung war und verwaltete selbst einen bereitstehenden Fond. Hauptwohltäter dieser Stiftung war Michael Geißler. Die Besetzung des Benefiziums geschah durch den Bischof. Die Benefiziaten waren Kapläne, die meist zwei, drei oder mehrere Jahre in Deining blieben. Es kam auch vor, dass ein Kaplan, der direkt dem Pfarrer unterstellt war und im Pfarrhaus wohnte, als Benefiziat bestimmt wurde und in das Benefiziatenhaus umzog und die damit verbundenen Bestimmungen befolgte und vielleicht nach zwei Jahren wieder in das Pfarrhaus als Kaplan einzog. Der Titel Benefiziat bezeichnet heute einen Priester, der nicht im Pfarrhaus wohnt, aber in der Pfarrei mithilft. Die Bezahlung erfolgt nicht mehr über die ursprünglichen Stiftungen.

1 Peter Mayer 1877 bis 1880. Er kommt von St. Walburg und geht nach Waltersberg. Er war der erste wirkliche Benefiziat in Deining, bis er 1880 zum Pfarrer von Waltersberg ernannt wurde.

2 Anton Plank 1880 bis 1884. Er geht nach Hausheim.

3 Martin Schwenninger 1885 bis 1888. Er kommt von Heng und geht nach Staadorf.

4 Franz X. Reichmeyer 1888 bis 1892. Kommt von Gundelsheim.

5 Joseph Grob 1892 bis 1893 Er kommt von Pfahldorf und geht nach Edelsfeld. Dort bleibt er ein Jahr und kommt von 1894 bis 1895 nochmals nach Deining.

6 Georg Wechsler 1893 bis 1894. Er war zuvor bereits ein Jahr in Deining Kaplan und ging dann nach Erasbach. 7 Joseph Wolf 1895 bis 1899. Er kommt aus Berngau und geht nach Mühlhausen.

7 Joseph Wolf 1895 bis 1899. Er kommt aus Berngau und geht nach Mühlhausen.

8 Anton Gerngroß 1899 bis 1900. Er übernimmt als Deininger Kaplan diese Benefiziatenstelle und geht danach nach Eichstätt.

9 Ferdinand Maria, Freiherr von Papius 1900 bis 1902. Er kommt aus München und geht nach Lutzmannstein.

10 Martin Lechner 1902 bis 1904. Er kommt von Arberg und geht nach Hörmannsdorf.

11 Johann Baptist Hutter 1904 bis 1905. Kommt von Kevenhüll und geht nach Beilngries.

12 Stanislaus Donaubauer 1905 bis 1909. Er war bereits ein Jahr als Kaplan in Deining, bevor er hier Benefiziat wurde. 1909 wurde er Pfarrer von Günching. Stanislaus Donaubauer wurde am 13. Juni 1878 in Buxheim geboren und 1903 zum Priester geweiht. Seinen Lebensabend verbrachte er als Hausgeistlicher im Annaheim Deining. Am 5. Dezember 1964 verstarb er und fand seine letzte Ruhestatt auf dem Friedhof in Deining.

13 Karl Ettle 1909 bis 1910. Kommt von Breitenbrunn und geht nach Lengenfeld. Er wurde am 1. April 1878 in Wolkertshofen geboren. 1906 wurde er zum Priester geweiht und 1909 als Benefiziat nach Deining berufen. Ab 2. März 1914 übernahm er die Pfarrei Döllwang. Die Gemeinde Döllwang ernannte ihn zu seinem 80. Geburtstag zum Ehrenbürger. Die harten Zeiten zweier Weltkriege musste der Priester in seiner Pfarrei erleben. Bis zu seinem Tod am 6. Februar 1960 blieb er Döllwang treu, das ihm 46 Jahre Heimat war.

14 Georg Schlamp 1910 bis 1912. Kommt von Waldkirchen und geht nach Illschwang.

15 Josef Karl 1913 bis 1916. Kommt von Veitsaurach und geht nach Heimbach.

16 Josef Zirngibl 1916 bis 1918. Kommt von Breitenthal und geht nach Heng.

17 Karl Butz 1918 bis 1921. Kommt von Dollnstein und geht nach Lengenfeld.

18 Franz Schneeberger 1924 bis 1927. Kommt von Neumarkt und geht nach Klapfenberg.

19 Sebastian Lutz war 1927 nur ein paar Monate in Deining. Kommt von Eibach und geht nach Habsberg.

20 Michael Lindner 1928 bis 1929. Kommt von Thann und geht nach Laaber.

21 Franz Sand 1929 bis 1930. Kommt von Weißenburg und geht nach Schernfeld.

22 Andreas Mayer 1930 bis 1933. Kommt von Hilpoltstein und geht nach Veitsaurach.

23 Andreas Stöcklhuber kommt 1933 von Denkendorf und geht drei Monate später nach Wappersdorf. Nach seiner Priesterweihe war er 1925 bereits ein Jahr als Kaplan in Deining.

24 Albert Naß 1933 bis 1937. Er war bereits ein Jahr Kaplan in Deining, übernahm dann vier Jahre die Benefiziatenstelle und blieb danach noch einmal ein Jahr als Kaplan in Deining.

25 Kaspar Bauernfeind 1937 bis 1939. Er war bereits drei Jahre als Kaplan in Deining, bevor er zwei Jahre Benefiziat war.

26 Josef Grabmann war 1937 für zwei Wochen Benefiziat in Deining. Er kommt aus Kipfenberg und geht nach Ingolstadt.

27 Michael Holzschuh 1939 bis 1940 und 1945 bis 1948. Er hatte seine erste Kaplanstelle 1938 in Deining, bis er hier 1939 Benefiziat wurde. Von 1940 bis 1945 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und blieb danach noch einmal drei Jahre als Benefiziat in Deining.

28 Leo Mergel 1946 bis 1949. Kommt aus Gaimersheim und geht nach Möhren.

29 Johann Stieglbauer 1949 bis 1953. Er wurde am 15. Dezember 1904 in Tankham geboren. Nach seiner Schulzeit erlernte er und übte 13 Jahre lang den Beruf eines Friseurs aus. Als 27jähriger trat er ins Spätberufenenseminar in Fürstenried ein. 1948 erhielt er die Priesterweihe. Seine ersten fünf Priesterjahre verbrachte er in Deining. Ein Jahr als Kaplan und vier Jahre als Benefiziat.

30 Otto Obergruber 1953 bis 1957. Kommt aus Stein und geht nach Oberweiling.

31 Martin Pauleser 1957 bis 1958. Kommt aus Lauterhofen und geht nach Morsbach.

32 Franz Scherpf 1958 bis 1966. Kommt aus Hilpoltstein und geht nach Pilsach.

Franz Scherpf wurde am 22. August 1926 in Dietfurt geboren, wo er auch sechs Jahre die Volksschule besuchte. Von 1939 bis 1943 war er Schüler des Gymnasiums in Eichstätt. Von 1943 bis 1944 tat er Dienst als Luftwaffenhelfer in München. In dieser Zeit schloss er auch den Besuch des Gymnasiums ab. Nun musste er als Infanterist in den Krieg und kam von 1945 bis 1949 in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr studierte er in München und Eichstätt und wurde 1955 durch Bischoff Josef Schröffer zum Priester geweiht. 1958 kam Franz Scherpf als Benefiziumsprovisor nach Deining, bis er 1966 Pfarrer von Pilsach wurde. Zu seiner Deininger Zeit lernte er wöchentlich mit allen Schulkindern, die Lieder vom Gotteslob. Dafür stand jeden Samstag im Pfarrheim, die Mittagsstunde von 11 Uhr bis 12 Uhr als Übungszeit zur Verfügung.

Franz Scherpf war der letzte Benefiziat in Deining, der noch tatsächlich die ursprünglichen Bestimmungen des Kooperator-Benefiziums von 1879 ausübte.