Handwerk und Gewerbe früher
Im Branchenverzeichnis der Gemeinde Deining aus dem Jahr 2002 kann man sich über alle ortsansässigen Handwerksbetriebe informieren. Da ist von A wie Apotheke über F wie Fotostudio bis Z wie Zimmerei alles zu finden, was Hilfe für jede Lebenslage verspricht.
1978 waren die Gewerbebetriebe der Großgemeinde zwar noch nicht so vielfältig wie 30 Jahre später, aber da gab es neben Gaststätten, Lebensmittelhandel, Malern, Maurern, Friseuren, Fuhrunternehmern, Schreinern, Schneidern und Schustern auch noch einige seltenere Berufszweige wie Fahrradhandel, Viehhändler, auch eine Fahrschule und einen Automatenaufsteller.
1950 waren im Ort Deining 27 Gewerbetreibende registriert, hauptsächlich althergebrachtes bodenständiges Handwerk und Gewerbe, von Gemischtwarenhandel über Gastwirtschaften, Bäcker, Metzger, Müller und Sägewerksbetriebe, Wagner, Schmied, Zimmerer, Elektriker, Friseur, Schuster, Viehhändler, Kohlenhändler, sowie Arzt und Hebamme. In Leutenbach ist in diesem Jahr von je einem Wagner, Schmied, Wirt, Maurer und Krämer die Rede. Kleinalfalterbach hatte zur selben Zeit zwei Gastwirtschaften, je einen Krämer, Schmied, Maurer, ein Fuhrunternehmen und einen Schnitt- und Kurzwarenhandel gemeldet. Letzterer wurde im Zusammenhang mit einer Näherei geführt.
1943 gab es in Deining 30 Gewerbetreibende, hauptsächlich die bereits genannten Berufe, dazu sind auch einige Brandmetzger, sowie Stellmacher und Sattler aufgeführt.
Im Zeitraum von 1887 bis 1904 sind in Oberbuchfeld folgende Gewerbeanmeldungen verzeichnet: Näherei, Wagner, Brandmetzger, Zimmermann, Dachdecker, Schneider, Gastwirt, Holzhandel, Maurer, Dachziegelhersteller, Viehhandel, Anstreicher, Schmied, sowie ein Korbmacher und auch ein Schmuser. Dieser zahlte 1889 immerhin 4 Mark an Gewerbesteuern. Zum Vergleich: dem Schmied wurden 3 M, dem Wirt 6 M, dem Krämer 1,82 M und dem Brandmetzger 1,20 M Steuern berechnet.
In Kleinalfalterbach haben zwischen 1883 und 1911 folgende Gewerbean- oder abmeldungen stattgefunden: Wagner, Krämerei, Korbflechter, Maurer, Schuhmacher, Brandmetzger, Schäfer, Spezereienhandel.
Zwischen 1901 und 1937 gab es in Deining viele Betriebsan- und abmeldungen, darunter waren Bierbrauer, Seiler, Weber, Binder, Wäscherin, Molkerei, Steinmetz, Spedition, Glaserei, Lohnfuhrwerk, Westenstrickerei, Holzhandel, Zigarrenhändler, Musikkapelle, Musiker im Nebengewerbe, Geflügelhandel, Ofensetzer, Getreidehandel, um nur einige zu nennen. Dass auch 1910 schon Kontrollen stattfanden und vieles beanstandet wurde, zeigt ein Brief an einen Wirt vom Königl. Bezirksamt. Darin stand zu lesen: Sie erhalten den Auftrag: 1. den Küchenkamin vollständig einzuwölben und eine Einsteigöffnung für den Kaminkehrer herzustellen. 2. Ofen, Herd und Kessel mit Rauchrohren zu versehen. 3. den rußigen Verputz der Küche abzunehmen und einen neuen Verputz aufzubringen. 4. für Pissoir und Schweinestall eine wasserdichte Odelgrube herzustellen. 5. die Abortgrube am Hause frisch auszumauern.
1927 wurde ein Wirt aufgefordert, weiß emaillierte Spucknäpfe mit Wasserfüllung aufzustellen und Tafeln mit Ausspucken auf den Boden ist verboten" anzubringen.
1950 bekam ein Krämer folgende Rüge: Vom Laden aus ist ein Schlafzimmer zugängig. Nicht statthaft! Dass dies nicht schon vor Jahren beanstandet wurde, ist erstaunlich."
Berta Wienziers