Geschichte der Deininger Gendarmerie-Stationen

Nachdem die Gemeinden Bayerns immer wieder durch Briefe vom Kgl. Staatsministerium des Innern aufgefordert wurden, für die neu eingerichteten oder die alten bestehenden Gendarmeriestationen, Arresträume zur Verfügung zu stellen, entschloss sich die Gemeinde Deining im Jahre 1910 endlich ein dafür geeignetes Objekt zu erwerben. Der Kaufpreis für das Anwesen Nr. 76 (jetzt abgebrochen) zum Zwecke der Errichtung eines Haftlokals betrug 500 M. Die Gemeinde hatte die Verpflichtung dieses Gebäude zu beschaffen, einzurichten, zu unterhalten und für die Verpflegung der Inhaftierten zu sorgen, was immer wieder zu Ärger bei den Verantwortlichen und zum Streit mit den Behörden führte. Eine Aufsichtsperson für die Häftlinge zu stellen war Sache der Gendarmerie.

Der Kostenvoranschlag für die Einrichtung des Haftlokals war folgender: Spenglerarbeiten, Rohre, Ofen, Tür (40 M.), 2 Matratzen m. Polster (25 M.), Tür, Fensterstock, Tisch, Nachtkübel (22 M.), Weißdecke (36 M.), schadhafte Innenwände, teilweise auszumauern und zu verputzen (25 M.), 4 Fuhren Sand (12 M.), 4 Zentner Zement und 2 Zentner Kalk (14 M.), Rauchrohre in d. Kamin leiten (5 M.), Erdarbeiten (10 M.), Eindringen von Außenwasser (6 M.), Schlosser- und Schmiedearbeiten (10 M.), Essschüssel mit Besteck (4 M.), Bodenbretter mit Türstock (60 M.).

Namentliche bekannte Gendarmerie- oder Polizeibeamte der Station in Deining waren: Christoph Stiel (1876 in einer Urkunde erwähnt), Andreas Grimm (1878), Georg Höllerl, geb. 1837 (1879), Michael Straßberger geb. 1846 (1879), Georg Batz (1879), Andreas Greiner, geb. 1841 (1884), Jakob Servi (1888), Andreas Beinrucker (1897), Josef Pfleger, geb. 1860 (1897), Josef Schleicher, geb. 1873 (1906), Paul Wilhelm, geb. 1878, Ludwig Gantz, geb. 1882 (1917), Georg Breindl, geb. 1876, Georg Seidl, geb. 1884, Leonhard Aures; geb. 1895 (1923), Peter Braun, geb. 1881 (1924), Johann Betz, geb. 1897, Heinrich Stauber, geb. 1894, Josef Meyer, geb. 1898, Jakob Engelhard, geb. 1892, Christian Rödel, geb. 1852, Leonhard Brunner, geb. 1895 (1939), Ludwig Hödl, geb. 1910 (1939), Johann Baptist Zrenner, geb. 1902 (1939), Willibald Kaunz, geb. 1901 (1942 -siehe Bild-), Guido Hofbauer, geb. 1906 (1942), Georg Stelze, geb. 1903 (1942), Michael Lehner, geb. 1896 (1942), Johann Schöppel, geb. 1897 (1942), Ludwig Thurner, geb. 1900 (1943), Josef Kunz, geb. 1913 (1945), Josef Gratzl, geb. 1919 (1946), Josef Frömmer, geb. 1903 (1947), Josef Hofbauer, geb. 1920 (1949), Leonhard Fiegl, geb. 1919 (1949), Josef Feßmann (1950), Michael Härtl, geb. 1919 (1950), Johann Eisenbeißer, geb. 1910 (1951), Michael Götz, geb. 1909 (1953), Willibald Mayer, geb. 1935 (1954), Ferdinand Löw, geb. 1911 (1955), Adam Mayer, geb. 1922 (1959 -siehe Bild-), Josef Hornung, geb. 1919 (1961), Xaver Eiberger, geb. 1915 (1962 -siehe Bild-).

Die Polizeidienststelle war ab 1936 im Haus Nr. 44 (jetzt Obere Hauptstr. 11) untergebracht, der Arrestraum blieb weiterhin im Haus Nr. 37 (jetzt Leutenbacher Str. 2), wo sich zuvor die ganze Gendarmeriestation befand.

1950 gab es im Dienstzimmer eine Explosion. Leonhard Fiegl, der sich im Zimmer aufhielt, wurde schwer verletzt und konnte seinen Dienst nicht mehr voll ausüben.

1951 zog die Dienststelle samt Arrestraum um ins Haus Nr. 105 (jetzt Grabenberg 13).

1962 wurde die Polizeistation in Deining aufgelöst und die verbliebenen Beamten nach Neumarkt versetzt.

Berta Wienziers

  • Xaver Eiberger

  • Adam Mayer 2. von links auf dem Bild

  • Willi Kaunz links auf dem Bild