Franz Xaver Obeltshauser, Pfarrer in Siegenhofen

Siegenhofen feiert am 9. Mai seine Kirchweih. Aus diesem Anlass nachstehend der Lebenslauf von Franz Xaver Obeltshauser, ein zu seiner Zeit sehr bekannter gebürtiger Siegenhofener. Er wurde am 2. Oktober 1872 in Siegenhofen geboren, wo seine Eltern, die Lehrerseheleute Georg Obeltshauser und Therese geb. Strasser aus Regensburg, sesshaft waren. Er war das erste von 16 Kindern, von denen aber neun bereits im Kindesalter starben. Ab Oktober 1882 bezog er das Gymnasium in Eichstätt, nachdem er zuerst die Volksschule in Siegenhofen besucht und zuletzt durch den damaligen Kaplan in Deining, Wilhelm Vogel, Vorunterricht empfangen hatte. Oktober 1883 wurde er in das Bischöfliche Knabenseminar in Eichstätt aufgenommen, absolvierte das dortige Gymnasium im Juli 1891 und widmete sich dann den philosophischen und theologischen Studien am Bischöflichen Lyzeum in Eichstätt. 1892 wurde der Vater an die Deininger Schule versetzt und so zog die Familie von Siegenhofen nach Deining um, wo auch die feierliche Primiz stattfand.

Am 19. März 1896 wurde Franz Xaver Obeltshauser von Bischof Franz Leopold Freiherr von Leonrod zum Priester geweiht. Seine weiteren Stationen waren: Von Mai bis Mitte August 1896 als Kooperator in Berngau; von Mitte August 1896 bis Ende Januar 1897 als Kooperator in Plankstetten. Am 25. Januar 1897 als Kooperator nach Neumarkt berufen, wirkte er dort bis 1. Februar 1898; im letzten Vierteljahr hatte er auch den dortigen Kath. Arbeiterverein als Präses zu leiten. Vom 1. Februar 1898 bis Mitte Februar 1903 wirkte er als Kooperator in Ingolstadt bei St. Moritz und die letzten zwei Jahre seines dortigen Aufenthaltes leitete er den Kath. Gesellenverein als Präses, nachdem er bereits seit 1898 dessen Vizepräses gewesen war.

Mitte Februar 1903 bezog er als Provisor die Stadtpfarrei Altdorf b. Nürnberg. Im März 1904 wurde ihm die Pfarrei Altdorf b. Titting übertragen, welche er bis August 1913 verwaltete. Ab 1. März 1907 wurde er bis August 1913 zum Distriktschulinspektor für den Schuldistrikt Greding ernannt. Am 27. Juli 1913 wurde ihm die Stadtpfarrei Spalt übertragen, die er bis zu seinem plötzlichen Tod am 18. Januar 1937 leitete. Seine Schwester Margarete lebte bei ihm in Spalt und führte ihm den Pfarrhaushalt. In seiner Todesanzeige trauerten um ihn vier Brüder: Georg - Studienprofessor; Josef - Oberregierungsrat, Alois - Studienprofessor, Karl - Ingenieur, und die beiden Schwestern Therese und Margarete.

Sein Nachruf lautete: Franz Xaver Obeltshauser, Bischöfl. Geistl. Rat, Dekan, Stadtpfarrer und Ehrenbürger von Spalt, hat über 23 Jahre die Seelsorge in Spalt geführt. Er pflegte die Gabe der Rede, welche in gepflegter Form Menschenkenntnis, Wissen und Welterfahrung austeilte. Er pflegte die Gabe der Menschenfreundlichkeit, welche jedermann ein gütiges Herz, einen freundlichen Gruß, ein liebes Wort schenkte. Er verwendete seine freien Stunden auf geschichtliche Studien und Forschungen und schenkte der Stadt Spalt wertvolle Feststellungen und Darstellungen ihrer Heimatgeschichte. In Anerkennung dieser großen Verdienste ernannte ihn die Stadt Spalt zu ihrem Ehrenbürger. Die Beerdigung am 21. Februar war eine außerordentliche Kundgebung der Hochschätzung für den Verstorbenen seitens der Stadt- und Pfarrgemeinde, der Schule, der geistlichen Mitbrüder, besonders der vielen Kapläne, die unter seiner Führung die Seelsorge in Spalt ausübten. F.X. Obeltshauser war nicht der einzige gebürtige Siegenhofener, der Priester wurde, auch Willibald Kürzinger, geb.1881 wurde einige Jahre nach Obeltshauser zum Priester geweiht.

Berta Wienziers

  • Ehem. Schulhaus Siegenhofen

  • Grabstein der Eltern von F.X. Obeltshauser am Deininger Friedhof (bereits abgebaut)