Flurdenkmäler

In unserer Gemeinde gibt es viele Flurdenkmäler, zu denen Marterl, Stein- , Eisen- oder Holzkreuze, sowie Bildstöcke und Steinsäulen gehören. Bereits im Mittelalter bearbeitete man Steine in Sühnekreuze um, die dann an Orten eines Verbrechens errichtet wurden. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden Bildsäulen, die zur Anbetung auf Wallfahrts- oder Prozessionswegen aufgestellt wurden, oder an besonders schön gelegenen Aussichtspunkten. Auf den Bildtafeln, die manchmal einfach nur an Bäumen befestigt waren, wurden gerne Heilige abgebildet, die man um ihren Schutz anflehte. So wurde die Hl. Anna, Patronin gegen einen plötzlichen Tod, der Hl Anton, Patron der einsamen Wanderer, die Hl. Barbara, Schützerin gegen Unwetter, der Hl. Christopherus, Patron der Kraftfahrer, der Hl. Georg, Patron der Reisenden, der Hl. Hubertus, Schützer der Jäger und des Waldes, die Hl. Notburga, Patronin der Mägde und Bäuerinnen, der Hl. Stephan, Schützer der Pferde und der Hl. Veit, Patron gegen Unwetter und die Pest, gerne auf Bildsäulen dargestellt. Im 18. Jahrhundert wurde es üblich, dass jeder Grundstücksbesitzer an seiner Hofgrenze einen Bildstock aufstellte. Kreuze errichtete man als Wettersegen für die Fluren, als Dank für überstandene Krankheit, als Erfüllung eines Gelübdes, als Erinnerung an Kriegs- oder Unfallopfer, als Ersatz für zerfallene Kapellen oder als Kennzeichnung von Grenzen. Viele Kreuze dienten aber auch einfach dazu, um Wege zu markieren, an einsamen Pfaden Orientierungshilfe zu geben, oder vor gefährlichen Stellen zu warnen. In der Umgebung von Flurdenkmälern wurden vermehrt in Kriegszeiten Gegenstände vergraben, die man so markiert, deshalb später leichter wiederfinden konnte.

1956 waren in der Gemeinde Deining zwei alte Steinkreuze aufgelistet. 1985 zählte man in der Deininger Flur 8 Holzkreuze, 2 Steinkreuze, in Döllwang 1 Holzkreuz, 4 Steinsockel-Eisenkreuze, in Kleinalfalterbach 4 Steinsockel-Eisenkreuze, 1 Holzkreuz, in Leutenbach 2 Steinsockel-Eisenkreuze, 1 Holzkreuz, in Siegenhofen 4 Holzkreuze, in Mittersthal 3 Steinsockel-Eisenkreuze, 3 Holzkreuze, 1 Steinkreuz, in Oberbuchfeld 5 Holzkreuze, 2 Steinsockel-Eisenkreuze, 3 Steinkreuze, in Tauernfeld 3 Holzkreuze, 3 Bildstöcke, in Sternberg 1 Steinsockel-Eisenkreuz, in Unterbuchfeld 5 Holzkreuze, 2 Steinsockel-Eisenkreuze, 1 Steingruppe, in Waltersberg 1 Bildstock, 3 Holzkreuze, 2 Steinkreuze, in Großalfalterbach 7 Steinsockel-Eisenkreuze.

Auf einem Votivbild, das in der Kirche am Herz-Jesu-Berg in Velburg hängt, kann man erkennen, dass um 1800 bereits ein Feldkreuz auf dem Mittersthaler Berg stand, das 1984 erneuert wurde. An den Tod eines Hubschrauberpiloten, der 1974 im Schneesturm die Orientierung verloren hatte und in der Unterbuchfelder Flur abgestürzt ist, erinnert ein Eisenkreuz, in Form eines Radkreuzes (Symbol für den Lebenslauf), das die Brüder des Toten 1984 gestiftet haben. 2011 wurde in Unterbuchfeld ein Feldkreuz erneuert, das 1822 nach Typhustodesfällen aufgestellt wurde. 200 Jahre nach der „Schlacht bei Deining" wurde 1996 als Erinnerung daran ein Gedenkstein an der Leutenbacher Straße Einfahrt Bundesstraße 8 eingeweiht. Als Mahnung an diesen Krieg steht bereits seit 1813 ein Bildstock an der Siegenhofer Straße. Die Kreuzigungsgruppe auf dem Kreuzberg ist ein bekanntes Wahrzeichen von Deining, sie wurde 1951 von Pfr. M. Breindl eingeweiht und 2009 erneuert.

An vielen Kreuzen befinden sich Inschriften, auf denen mit ernsten oder lustigen Worten die Betrachter einen Rat erhalten. Gerne suchen auch heute noch viele Leute Flurdenkmäler auf, um zu beten, zu danken, sich zu erinnern oder Ruhe zu finden.

Berta Wienziers

  • Kreuzberg Deining

  • Marterl von 1813 an der Siegenhofener Straße

  • Votivbild mit der Schlacht bei Deining 1796